Wenn es um die Strecke des Schwarzwaldmarathons geht, dann kennt Gerold Paar nicht nur jede Abzweigung, sondern auch jeden Baum und sogar jeden Stein. Denn während die Sportler am zweiten Oktoberwochenende die unterschiedlichen Strecken nur einmal absolvieren – je nachdem, in welcher Disziplin sie an den Start gehen, ist er schon Wochen vorher unterwegs und das, je näher der Marathon kommt, mit zunehmender Häufigkeit. Denn ohne Gerold Paar würde wohl der eine oder oder andere Läufer gar nicht erst am Ziel ankommen – vor allem nicht, wenn er zum ersten Mal in Bräunlingen an den Start geht. Denn Paar, der den Schwarzwaldmarathon selbst schon acht Mal absolviert hat, ist Streckenchef und sorgt dafür, dass alle ihren Weg finden.

"Ich bin unter dem Jahr öfters auf der Strecke unterwegs und kontrolliere, ob die Ausschilderung noch vorhanden ist", erklärt der Streckenchef. Schließlich komme es immer mal wieder vor, dass die grünen Schilder, die eigentlich dauerhaft an den Bäumen befestigt sind, verschwinden. Fehlt eines, sorgt Paar gleich für Ersatz.

Doch als Streckenchef ist man nicht nur für die Ausschilderung verantwortlich – sondern hat eine Menge Bürokratie auf dem Schreibtisch. Zwar bleibt die Maratonstrecke, bis auf ein paar kleine Änderungen, wenn einmal wieder eine Baustelle den Weg blockiert, immer die selbe. Trotzdem braucht es einiges an Absprache: Landratsamt, Polizei, Forst und auch noch das Fürstenhaus, durch dessen Wald die Strecke ebenso verläuft. Schließlich muss alles abgesprochen und auch genehmigt werden.

Zeitnah vor dem Marathon wird die Strecke präpariert. Was genau bedeutet das bei einem Naturmarathon, dessen Strecke 80 Prozent Waldwege enthält. "Wir entfernen große Steine und beseitigen Ausschwemmungen – natürlich arbeiten wir hier eng mit dem Bräunlinger Bauhof zusammen", erklärt Paar. Teilweise wird der Weg auch abgerecht und neu gesandet. Schließlich soll kein Läufer durch ein Loch zu fall kommen und sich auch noch verletzen, bloß weil der Weg schadhafte Stellen hat. Doch nicht nur die Waldwege werden für den Marathon vorbereitet. Auch die 20 Prozent Asphaltstrecke werden kontrolliert und gegebenenfalls werden Löcher geflickt.

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"Ein bis zwei Wochen vor dem Lauf bin ich dann mit meinen Söhnen unterwegs und wir säubern die Strecke in dem wir Äste, Tannenzapfen und auch Pferdeäpfel einsammeln", erklärt der Streckenchef. Äste, die in den Weg ragen, werden zurückgeschnitten und auch Schilder, die den Weg zeigen sollen, aber zugewachsen sind, werden freigeschnitten.

Doch danach kann Gerold Paar noch immer nicht die letzten Punkte von seiner To-do-Liste streichen. Am Rennwochenende selbst beginnt der Tag für ihn früh. Bereits um 6.30 Uhr ist er unterwegs. Jeden Kilometer wird ein Schild aufgestellt. 42 Stück für den Marathon, 21 Stück für den Halbmarathon. Sägemehl und Absperrband kommen zum Einsatz – in der Innenstadt sowieso und in der Natur dann an jedem Weg, der auf die Marathonstrecke trifft.

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Während der Rennen erhält Gerold Paar dann Unterstützung von den Streckenposten: 25 davon positionieren sich im Wald und weitere 15 sind innerstädtisch anzutreffen. Und für den Staffelmarathon müssen auch noch die Wechselstellen betreut werden, denn bei Kilometer zwölf, 18 und 25,6 steht der Wechsel der Läufer an. Und dort muss auch der Parkdienst die an- und abfahrenden Fahrzeuge koordinieren, denn schließlich wollen die Läufer ihren pünktlichen Wechsel nicht verpassen, weil sie keinen Parkplatz finden oder eingeparkt wurden.

Er ist der Erste auf der Strecke und gleichzeitig auch der letzte. Denn im Schlussfahrzeug ist Gerold Paar dann als Besenwagen unterwegs und sammelt alles wieder ein. Zwei Helfer bauen die Kilometer-Schilder wieder ab und dann steht auch noch die Waldputzede an. "Wir sammeln nach dem Marathonwochenende allen Müll wieder ein", sagt Paar. Dabei wird kein Unterschied gemacht, ob der Müll nun von Läufern ist oder nicht. "Wir sammeln einfach alles ein, wir sind ja eh schon unterwegs."

Ein Wochenende ganz im Zeichen des Laufsportes

Traditionell findet in Bräunlingen am zweiten Oktoberwochenende der internationale Schwarzwaldmarathon statt. Doch nicht nur die 42,195 Kilometer-Distanz wird angeboten. Von Schüler- und Jugendlauf, über Nordic Walking bis hin zum Halbmarathon findet am 13. und 14. Oktober jeder eine passende Herausforderung. Die Anmeldung ist noch bis zum Sonntag, 7. Oktober, möglich

Samstag, 13. Oktober

  • 12 Uhr bis 18 Uhr: Startunterlagen-Ausgabe und Nachmeldungen
  • 12 Uhr bis 18 Uhr: Marathonsportmesse in der Stadthalle
  • 14 Uhr: Start 1,05-Kilometer-Schüler-/ Jugendlauf I
  • 14.20 Uhr: Start 1,75-Kilometer-Schüler-/ Jugendlauf II
  • 15 Uhr: Start Zehn-Kilometer-Lauf (Einzel-/ Firmen-/ Vereinslauf)
  • 15.05 Uhr: Start Zehn Kilometer Nordic Walking/ Walking
    (Die Zehn-Kilometer-Strecke hat Geländeabschnitte)
  • 15 Uhr bis 18 Uhr: Maultaschenparty in der Stadthalle
  • 15.30 Uhr: Siegerehrung Schülercup/Jugendlauf I und II
  • 17 Uhr: Siegerehrungen aller Zehn-Kilometer-Läufe
  • 17.05 Uhr: Zielschluss (Sollzeit zwei Stunden)
  • 18.30 Uhr: Gottesdienst (Kirche)

Sonntag, 14. Oktober

  • 7 Uhr bis 9.30 Uhr: Startunterlagen/Nachmeldungen
  • 9.30 Uhr: Start Marathon/Staffelmarathon
  • 10 Uhr: Start Halbmarathon
  • 10.10 Uhr: Gottesdienst (Kirche)
  • ca. 11.10 Uhr: Siegereinlauf Halbmarathon
  • ca. 12.00 Uhr: Siegereinlauf Marathon
  • ca. 14 Uhr: Siegerehrung Halbmarathon in der Stadthalle
  • ca. 14.30 Uhr: Start Bambinilauf an der Stadthalle
  • ca. 14.45 Uhr Siegerehrung Marathon in der Stadthalle
  • 15.30 Uhr Zielschluss (Sollzeit sechs Stunden)