Die Menschen in Bräunlingen und den Ortsteilen haben einen Hilfskonvoi ins ukrainisch-polnische Grenzgebiet geschickt. Am frühen Sonntagmorgen kamen die drei Busse jetzt zurück.
So werden die Ukrainer in Sumpfohren empfangen
Nach 17-stündiger Fahrt von der polnisch-ukrainischen Grenze erreichten 37 Geflüchtet aus der Ukraine am Sonntagmorgen um 5.55 Uhr Sumpfohren. Dort wurde der Bus mit Frauen, Kindern und einem Rentner von den freiwilligen Helfern empfangen.
In Sumpfohren angekommen stärkten sich die 37 Ukrainer im Alter von drei bis 68 Jahren zuerst bei einem Frühstück. Im Anschluss ging es dann zur medizinischen Erstuntersuchung durch das Rote Kreuz vom Ortsverband Hüfingen. Da einige der Geflüchteten gesundheitlich angeschlagen waren, wurden diese direkt am Sonntag vom Roten Kreuz Hüfingen zum Bereitschaftsarzt Markus L.G. Common gefahren.

Durch die Unterstützung von elf Dolmetschern, meist ukrainischstämmige Deutsche, wurde es den Helfern erleichtert, mit den Geflüchteten in Kontakt zu treten. Es wurden direkt wichtige Fragen der Geflüchteten geklärt. Hierbei waren vor allem Fragen zum weiteren Verbleib, der ärztlichen Betreuung und dem deutschen Asylrecht für die Geflüchteten wichtig.

“Die meisten wollten wissen, wie es nun weitergeht für sie. Wir haben den Geflüchteten Wohnungen angeboten, entweder bei privaten Personen oder im ehemaligen Gasthaus Linde. Dort sollen sie erstmal zur Ruhe kommen“, sagte die Helferin Lisanne Schöndienst. „Für die ersten Tage sind sie mit jeglichen Lebensmitteln, Getränken, Hygieneartikeln, Bekleidung und allem was sonst noch benötigt sind versorgt.“
In den kommenden Tagen werden erste Behördengänge mit den Ukrainern unternommen. Anfang der Woche soll es einen Informationsabend für die Geflüchteten geben. “Wir finden dies eine sehr tolle Aktion und freuen uns sehr, dass wir hier unterstützen konnten“, sagte die Vorsitzende des Ortsverbandes des Roten Kreuzes, Kerstin Skodell.
So werden die Ukrainer in Döggingen empfangen
In Döggingen verläuft die Ankunft der Ukrainer ganz ähnlich: Liebevoll gedeckt waren zwei Tische in der Dögginger Gauchachhalle. Katholische Frauengemeinschaft und Rotes Kreuz erwarteten einen der drei Busse mit Flüchtlingen, die Jürgen Braun an der ukrainischen Grenze abgeholt hatte.

Ursprünglich waren je Bus 50 Personen erwartet worden. Es kamen aber nur 37 Ukrainer nach Sumpfohren, 19 nach Eisenbach und schließlich neun nach Döggingen. Es waren Frauen und Kinder, etwas müde von der Fahrt, aber wohlauf, die sich über die große Hilfsbereitschaft freuten.
Nur wenige Flüchtlinge steigen in die Busse
Organisator Jürgen Braun hatte auf der Hinfahrt 15 Tonnen Hilfsgüter mitgenommen, von denen ein Großteil jetzt schon im Kriegsgebiet angekommen ist. Nachdem dem Abladen der Hilfsgüter in Krakau waren die Busse an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren. Dort hatten die Helfer angeboten, Flüchtlinge mitzunehmen.
Eigentlich hatte Braun mit einem Ansturm gerechnet, entscheiden zu müssen, wen er mitnimmt und wen nicht. Doch die meisten wollten nicht so weit weg, lieber an der polnischen Grenze bleiben. Es gab nur wenige, die Richtung Deutschland einstiegen. Im Flüchtlings-Aufnahmelager Krakau stiegen dann weitere Personen zu, unter anderem die neun Frauen und Kinder, die in der Gauchach-Halle ankamen. Manche Flüchtlinge stiegen bereits unterwegs bei Freunden und Bekannten aus.

Von den in Döggingen Empfangenen werden eine Frau mit Kind sowie eine weitere mit zwei Kindern in Bräunlingen untergebracht, eine Frau in Wolterdingen und drei weitere Frauen in Rötenbach.
„Viele haben Sachen gebracht, das freut uns sehr, weil wir die Leute unterstützen möchten.“Micha Bächle, Bürgermeister Bräunlingen
„Wir freuen uns über die große Solidarität in der Bevölkerung in der Ukraine-Krise. Das zeigte sich im Friedensgebet, den Spenden, und den Hilfsaktionen der Familie Blenkle und Jürgen Braun. Deshalb haben wir mit den Ehrenamtlichen aus Döggingen das Frühstück auf die Beine gestellt.“, sagte Micha Bächle. Der Bräunlinger Bürgermeister war zusammen mit seinem Kollegen Josef Matt aus Friedenweiler-Rötenbach vor Ort.
Jürgen Braun rechnet mit weiteren Flüchtlingen
Organisator Jürgen Braun rechnet damit, dass bei Zunahme des Flüchtlingsstroms an der polnischen Grenze die jetzige Situation nicht dauerhaft haltbar sein werden. Die ungenutzten Quartiere würden sicher noch gebraucht. Er gehe davon aus, dass weitere Busse Richtung Ukraine fahren werden.