Brigachtal – Der Gemeinderat hat es geschafft, in seiner jüngsten Sitzung mit großer mehrheitlicher Zustimmung die Änderung des Bebauungsplans beziehungsweise des Flächennutzungsplans für das Gewerbegebiet „Kreuzäcker“ und das neue Wohngebiet „Arenberg“ auf die nächste Stufe zu hieven. Nach erfolgter frühzeitiger Beteiligung wurden die durch Behörden und Träger öffentlicher Belange geforderten Änderungen eingearbeitet und im Gemeinderat der aktuelle Stand durch die beteiligten Planungsbüros präsentiert.
- Gewerbegebiet Kreuzäcker: Das Plangebiet in der Größe von 5,38 Hektar (53.800 Quadratmeter) befindet sich überwiegend auf den ehemaligen Sportanlagen im Ortsteil Kirchdorf. Im Süden grenzt der Steinbruch an, im Norden Wald- und landwirtschaftlich genutzte Flächen im Übergangsbereich zur bestehenden Wohnbebauung. Im Osten wird das Gebiet von einem landwirtschaftlichen Weg begrenzt. Mit dem laufenden Bebauungsplanverfahren sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Realisierung des Gewerbegebiets „Kreuzäcker“ und damit weitere, dringend benötigte Gewerbeflächen geschaffen werden.
Da im Gemeindegebiet keine Flächen mehr für gewerbliche Entwicklungen vorhanden sind, steht Brigachtal seit Längerem aufgrund der hohen Nachfrage örtlicher Betriebe unter hohem Druck. Im Rahmen einer Abfrage der Bedarfe durch die Gemeinde 2022/2023 hatten etliche Betriebe Erweiterungen in einer Größe von insgesamt 6,5 Hektar angemeldet. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten bieten sich die brachliegenden ehemaligen Sportanlagen in Kirchdorf geradezu für eine gewerbliche Entwicklung an.
- Weiteres Vorgehen: Der finale Beschluss der Flächennutzungsplan-Änderung durch den Gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft steht aufgrund ergänzender Umweltuntersuchungen noch aus. Dieses Verfahren läuft schon seit einigen Jahren. Der Vorentwurf des Bebauungsplans Gewerbegebiet „Kreuzäcker“ wird in den kommenden Wochen weiterentwickelt. Die frühzeitige Beteiligung der Behörden soll Juni/Juli erfolgen. Man geht bei der Verwaltung davon aus, dass die Ergebnisse in der zweiten Jahreshälfte vorliegen. Die Offenlage ist im Herbst oder Winter geplant. Mitte Mai 2025 soll dann der Bebauungsplan beschlossen werden. Die Änderung des Flächennutzungsplanes läuft parallel.
- Wohngebiet „Arenberg„: Auch hinsichtlich des Wohnungsbaus besteht in Brigachtal die dringende Nachfrage nach Bauplätzen. Diesbezüglich hat der Gemeinderat am 29. November 2022 die Aufstellung des Bebauungsplanes für den Bereich „Arenberg“ als Erweiterung des Baugebietes „Bromenäcker“ beschlossen.
Die frühzeitige Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung fand vom 29. Januar bis 29. Februar statt. Verschiedene Anregungen aus diesem Verfahrensabschnitt wurden ebenfalls eingearbeitet und im Gemeinderat vorgestellt.
- Weiteres Vorgehen: Nach Zustimmung des Gemeinderats zum vorliegenden Bebauungsplanentwurf soll die Offenlage im Juni erfolgen, sodass eine Schlussabwägung mit Satzungsbeschluss noch vor dem Jahreswechsel vom Gemeinderat vorgenommen werden kann. Diese Eile ist bedingt durch eine Gesetzesänderung im Baugesetzbuch, die sich auf das hier zum Einsatz kommende sogenannte beschleunigte Verfahren auswirkt.
Zu den Grundstückspreisen könne man noch nichts sagen, erklärte Hauptsamtleiter Martin Weißhaar auf Nachfrage. Die Erschließungskosten seien ein großer Brocken. Man könne die Quadratmeterpreise erst dann festlegen, nachdem die Tiefbauarbeiten beschlossen sind. Da würden viele Faktoren einfließen.
Geplante Flächen
- Kreuzäcker: Der Geltungsbereich des städtebaulichen Entwurfs umfasst eine Gesamtfläche von 5,38 Hektar. 3,82 Hektar entfallen auf gewerbliche Nutzungen, 0,88 Hektar auf öffentliche Straßenflächen und 0,68 Hektar auf öffentliche Grünflächen. Auf dieser Basis kann der angemeldete Bedarf der gemeindeeigenen Betriebe nicht vollständig befriedigt werden.
- Arenberg: Das Gebiet umfasst 2,7 Hektar (27.000 Quadratmeter), die Nettobaufläche 1,7 Hektar. Der Rest entfällt auf die Erschließung, Grünflächen, Versickerungsmulden. Es entstehen 30 Bauplätze für insgesamt 49 Wohneinheiten. Die Größe der Bauplätze beträgt zwischen 500 und 600 Quadratmeter. Im Osten soll es ein Baufeld für zwei Mehrfamilienhäuser geben, auf dem Rest sind Einfamilien- oder Doppelhäuser vorgesehen.