Nichts Gesponnenes, nicht zu wenig: „Es ist genau das Auto geworden, das wir uns vorgestellt haben“, sagt Martin Kiefer, Kommandant der Feuerwehr-Abteilung Stadt. Denn seit gestern ist die neue Drehleiter offiziell im Dienst.
Damit sie im Ernstfall auch gleich ausrücken kann, haben die Kameraden in den vergangenen zwei Monaten intensiv geübt. „Vieles ist neu und man kann es nicht mit der alten Drehleiter vergleichen“, erklärt Kiefer. Bereits vor zwei Jahren hatte seine Mannschaft mit den Vorbereitungen für die neue Drehleiter begonnen und unter anderem Nachbarstädte, die gerade ein neues Fahrzeug bekommen hatte, besucht. Die Ersatzbeschaffung war auch eine finanzielle Frage: „Alle zehn Jahre hätte unsere alte Drehleiter einen relativ teuren Kundendienst benötigt“, erklärt Kiefer. Das Geld sei besser in eine neue Drehleiter investiert.
Wie sich die Technik einmal entwickeln würde, hätte wohl niemand gedacht, als 1802 die erste Drehleiter in Paris präsentiert wurde – damals noch angetrieben von reiner Muskelkraft. Doch das gestiegene Anforderungsprofil der Feuerwehr, das heute weit mehr umfasst, als das Löschen von Bränden, setzt auch eine entsprechende technische Ausrüstung voraus.
Auch wenn die Drehleiter bei der Stadtabteilung angesiedelt ist, ist ihr Einsatzgebiet nicht auf Donaueschingen beschränkt. Denn wenn in Bräunlingen und Hüfingen ein Brand in einem Gebäude gemeldet wird, das drei oder mehr Stockwerke hat, dann wird automatisch die Donaueschinger Drehleiter alarmiert. Und auch Blumberg mit seinem Altenheim und dem Hochhaus gehört zum Einsatzgebiet der Drehleiter. Erst vor zwei Wochen war die Donaueschinger Drehleiter beim Brand am Schwarzwaldhof im Einsatz.
Das kennt der Kreisverbandsvorsitzende Reinhold Engesser, der einst in Blumberg Kommandant war, sehr gut: „Ich glaube, die alte Drehleiter war mehr in Blumberg als in Donaueschingen“, scherzt er. Denn die ganze Südbaar wird von den Donaueschinger Kameraden und ihrem Fahrzeug abgedeckt. „Es ist eines der größten Einsatzgebiete in ganz Baden-Württemberg“, sagt Oberbürgermeister Erik Pauly, der von einer Investition in die Zukunft sprach. Schließlich habe die alte Drehleiter mehr als 70 Einsätze im Jahr gehabt.
Die Kosten
Die neue Drehleiter, die bei der Feuerwehrabteilung Stadt angesiedelt wurde, hat 686 000 Euro gekostet. Donaueschingen musste diese Summe aber nicht alleine aufbringen. 254 000 Euro Zuschuss gab es vom Land. Und außerdem sollte man bei der Ausrüstung der Feuerwehr nicht auf die Kosten schauen. „Wenn die neue Drehleiter nur einmal im Einsatz helfen oder ein Menschenleben retten kann, dann hat sich das Geld gelohnt“, sagt OB Erik Pauly.