Händlersterben, Verkehrskonzept und große Herausforderungen: Doch was soll man tun? Aufbruchsstimmung herrscht beim Gewerbeverein ja schon seit einigen Monaten. Doch irgendwie scheinen sich die Mitglieder weniger vom neuen Wind, der um das Vorstandsteam mit Patrick Schmoll und Gerhard Werb weht, anstecken lassen wollen. Gerade einmal neun Mitglieder nutzten die Jahreshauptversammlung, um sich über Themen wie den Citymanager, das Verkehrskonzept und die Probleme, die mit dem nächsten verkaufsoffenen Sonntag anstehen, zu informieren.
Traditionell gibt es in Donaueschingen zwei Verkaufsoffene Sonntage: einen im Oktober, wenn das Musiktagepublikum anreist, und einen im Mai gemeinsam mit dem Automobilsalon. Der nun anstehende Termin wird kein Problem, doch um die Mai-Veranstaltung sorgt sich der Gewerbeverein. Verkaufsoffene Sonntage dürften nur laut Schmoll noch veranstaltet werden, wenn sie eine andere Veranstaltung flankieren. So müsste Donaueschingen beispielsweise belegen, dass mehr Besucher zu den Musiktagen kommen, als in die Geschäfte der Innenstadt. Das geht ja noch, doch tingeln im Mai mehr Besucher wegen den Geschäften oder wegen den Fahrzeugen in die Innenstadt? Eine Antwort wird sich wohl nur schwer finden lassen, zumal der Gewerbeverein auch noch Veranstalter des Automobilsalons ist.
Auch im Rathaus beschäftigt man sich mit der Problematik: "Die rechtlichen Möglichkeiten, einen verkaufsoffenen Sonntag zu genehmigen, sind zwischenzeitlich durch Gerichtsurteile der vergangenen Jahre klar definiert worden", sagt Pressesprecherin Beatrix Grüninger. Unter anderem gebe es Urteile vom Bundesverwaltungsgericht vom 11. November 2015 und 26. Oktober 2017. Zahlreiche erfolgreiche Klagen von Verdi und weiterer Mitgliedsorganisationen der Sonntagsallianz gegen genehmigte Sonntagsöffnungen würden die „Überwachung“ der verkaufsoffenen Sonntage zeigen. "Die Stadt Donaueschingen beabsichtigt nicht, die verkaufsoffenen Sonntage abzuschaffen", sagt Grüninger. Zusammen mit dem Gewerbeverein Donaueschingen sei jedoch beabsichtigt, die Satzung noch einmal im Hinblick auf die Bundesverwaltungsgerichtsentscheidungen zu überprüfen. Sollten Anpassungen nötig werden, würden diese dem Gemeinderat entsprechend vorgelegt.
Im Gewerbeverein sucht man schon nach Ideen, damit der verkaufsoffene Sonntag im Mai auch wirklich stattfinden kann. So will man sich beispielsweise mit den Donaueschinger Autohändlern zusammensetzen und prüfen, ob diese als Veranstalter auftreten könnten oder ob es andere Möglichkeiten gibt. Auch die Mitglieder können Ideen besteuern. Erste Anregungen gibt es bereits: Beispielsweise ein entsprechendes Rahmenprogramm zu gestalten, das die Veranstaltung bereichern könnte. Der Vorschlag, doch noch eine Ausstellung der Handwerker zu organisieren, wurde aufgenommen und gleich weitergesponnen wird – so könnte auch einmal über eine separate Gewerbeschau nachgedacht werden.