Zwei mächtige Donnerschläge erschreckten am Montag, kurz nach halb zwölf, die Menschen in einem weiten Umkreis. Von Wolterdingen bis Immendingen, das ging aus mehr als hundert Kommentaren auf der SÜDKURIER-Facebookpräsenz hervor, berichteten Leser von klirrenden Fensterscheiben. Das ganze Haus habe gebebt, hieß es in einem Kommentar, andere hatten die Befürchtung, in einem Gewerbebetrieb habe sich eine Explosion ereignet.

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Infrage gestellt wurde in sozialen Netzwerken die erste, durchaus richtige Antwort der Polizei, Flugzeuge hätten mit Überschallgeschindigkeit den Knall erzeugt. Der Knall sei noch lauter gewesen als das Überschallphänomen. Eine differenzierte Antwort lieferte am Montagnachmittag ein Sprecher des Luftfahrtbundesamtes der Bundeswehr.

Zwei Eurofighter in einer Höhe von knapp zwölf Kilometern

Nach Auswertung der Radardaten habe sich ergeben, dass zwei Kampfflugzeuge der Bundeswehr vom Typ Eurofighter gegen 11.35 Uhr Ortszeit mit Überschallgeschwindigkeit etwa 13 Kilometer südlich von Villingen-Schwenningen flogen. Die Maschinen befanden sich in einer Höhe von 11.900 Meter. Gestartet seien die beiden Jets in Neuburg an der Donau. Nach den Unterlagen der Behörde seien beim Einsatz die flugbetrieblichen Bestimmungen beachtet worden.

Auf Einzelheiten des Einsatzes ging der Sprecher nicht ein. Der Überschallknall ist ein physikalisches Phänomen, eine in einen Ton umgesetzte Stoßwelle. Er tritt dann ein, wenn ein Flugzeug schneller fliegt als die Geschwindigkeit des Schalls in der Umgebung des Flugzeugs. Der Schall breitet sich in einer Geschwindigkeit von 343,2 Meter pro Sekunde aus. Ein Flugzeug, das Schallgeschwindigkeit überschreitet fliegt knapp 21 Kilometer in der Minute oder, hochgerechnet, 1235 Kilometer in der Stunde.

Doppelte Schallgeschwindigkeit möglich

Der Eurofighter ist ein Jagdflugzeug, das in europäischer Kooperation entwickelt wurde. Bisher wurden rund 500 Maschinen ausgeliefert. Seit 2004 nutzt auch die Bundeswehr das zweistrahlige Mehrzweckkampflugzeug, das in doppelter Schallgeschwindigkeit fliegen kann. Rund 140 Flugzeuge dieses Typs hat die Bundeswehr in ihren Hangars, nur eine geringe Zahl, so die Kritik zuletzt, seien einsatzbereit. In der Beschaffung geht man von 100 Millionen Euro Anschaffungskosten je Maschine aus.

Vor zwei Wochen machte der Kampfjet Negativschlagzeilen, als in Mecklenburg-Vorpommern zwei Eurofighter der Bundeswehr abstürzten. Ein Pilot kam ums Leben, der andere überlebte den Absturz schwer verletzt.

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