Der Quellenstreit zwischen Donaueschingen und Furtwangen schwelt nun schon geraume Zeit. Und immer, wenn das Thema medial aufgearbeitet wurde, kochte das Stimmungsbarometer nach oben. Mal eher scherzhaft, mal bierernst wird das Thema diskutiert – und findet kein Ende in Form eines Konsens.
Hoffnung durch Änderung
Hoffnung gab es mit der Änderung der Gemeindeordnung, die der Landtag beschlossen hat. Plötzlich wurde es möglich, Zusatzbezeichnungen auf die Ortsschilder zu packen. Und was läge bei Donaueschingen da näher, als sich „Donauquellstadt“ auf die Schilder zu schreiben. Das dachte sich jedoch auch Furtwangen – und formulierte einen ähnlichen Antrag.
Innenministerium entscheidet
Aufgeschlagen ist das Ganze schließlich beim Innenministerium. Sehr gut, dann wird der Streit wohl endlich geschlichtet. Falsch gedacht. Diesen Schuh möchte sich das Innenministerium nicht anziehen (vielleicht im Hinterkopf dabei Sorgen um die innere Sicherheit, je nachdem wie die Entscheidung ausgefallen wäre?).
Eine Entscheidung ohne Entscheidung
Das Ministerium entschied sich einfach dazu, beiden Gemeinden die Bezeichnung zu überlassen. Dafür hat sich auch der Landtagsabgeordnete Niko Reith interessiert, da ja die Donau zum ersten Fluss der Welt wird, „der über zwei Quellen und somit Quellstädte verfügt.“
Reith fragt nach
Reith erkundigte sich schließlich nach den Gründen für diese Entscheidung. Er bekam eine Antwort, die ihn „an eine verfrühten Fasnetscherz“ erinnert. Zitat aus einer E-Mail des Ministeriums: „Der historische Wettstreit zwischen Donaueschingen und Furtwangen im Schwarzwald um die wahre Donauquelle ist im Übrigen ein schönes Beispiel dafür, wie vielfältig und interessant unser Land und wie lebhaft die kommunale Familie im Land ist. Mit der salomonischen Entscheidung des Innenministeriums, beiden Städten die kommunalrechtliche Bezeichnung ‚Donauquellstadt‘ zu genehmigen, kann dieser Wettstreit nun auch in den folgenden Generationen in angemessener Weise vor Ort weitergeführt werden.“
Übersetzt: Das Innenministerium begrüßt es, wenn die beiden Städte sich weiter in dieser Sache kloppen. Die „angemessene Weise“ bietet dafür ja auch ausreichend Spielraum.