Wenn Helmut Merz einen Blick aus dem Fenster riskiert, dann sieht er gegenüber seines Hauses an der Güterstraße einen Platz, der ein bisschen wie ein Abfallplatz für Holzreste aussieht.
Direkt neben den großen Silos der ZG Raiffeisen befindet sich das gepflasterte Stück Land. Darauf befindet sich nichts, lediglich die alte vertrocknete Baumrinde der zuletzt dort gelagerten Bäume: „Ich schaue da jeden Tag drauf. Und dann spricht man von schöner Wohnen“, sagt Merz. Ihn stört der Anblick. Das auch, weil der Bereich ungenutzt ist – und sich nichts tut.
Früher immer etwas passiert
„Hier bleibt alles liegen. Und das scheint niemanden zu scheren. Es kümmert sich keiner darum“, erklärt er. Merz lebt schon seit 1961 in dem Haus in der Güterstraße. Früher, so sagt er, sei hier immer etwas passiert.
Soldaten seien ein- und ausgestiegen, kam ein Zirkus, geschah das Ausladen an dieser Stelle. „Klar hat man früher wesentlich mehr mit der Bahn gemacht. Jetzt ist es nur Rinde, die vertrocknet. Das gehört weggemacht“, sagt Merz.
Material von der Sanierung
Der Stadt gehört das Gelände nicht, Merz sagt, es sei von der Bahn: „Früher konnte man da noch zum Bahnhof und in den Büros was sagen.“ Das gehe nun nicht mehr. Weiter vorne liegen noch Betonschwellen, wohl übrig von der Bahnhofssanierung: „Weiter vorne liegt noch mehr Material.“

Das sagt die Bahn
Was es mit der Sache auf sich hat, ergibt schließlich eine Nachfrage bei der Deutschen Bahn. Dort weiß man mehr um den Zweck des Platzes: „Es handelt sich um eine Ladestraße im Besitz der DB Netz AG“, erklärt eine Bahnsprecherin. Sie sei an ein Eisenbahnverkehrsunternehmen zum Zweck der Holzverladung vermarktet. „Nach unseren Informationen wurde dort Mitte Mai das letzte Mal Holz verladen“, so die Sprecherin weiter.
Aber was bedeutet das konkret für das Anliegen von Helmut Merz? Die Bahn will es zumindest entsprechend weitergeben: „Wir geben den Hinweis des Anwohners zum Reinigungszustand der Ladestraße an das dort tätige Eisenbahnverkehrsunternehmen weiter“, sagt die Bahnsprecherin.