Die Energiekrise trifft Konzerne ebenso wie kleine Unternehmen. Obwohl in der Wirtschaft schon seit längerem der Fokus auf regenerative Energien gesetzt wird, musste manches Unternehmen nun erneut die Weichen neu stellen.

Dabei ist dies technisch und auch finanziell nicht immer sofort möglich. Anhand von Beispielen zeigen wir, was gemacht werden kann.

Fürstenberg-Brauerei: Licht und Dampf

In der 739-jährigen Bierkultur der Fürstenberg Brauerei wurde schon manche Herausforderung angenommen. Nun muss sich das Traditionshaus mit der Energiekrise auseinandersetzen und beim energieintensiven Brauprozess neue Wege gehen.

Neue Wege schlägt die Fürstenberg Brauerei beim energieintensiven Brauprozess ein. Michael Huschens, Betriebsleiter und Chefbraumeister, ...
Neue Wege schlägt die Fürstenberg Brauerei beim energieintensiven Brauprozess ein. Michael Huschens, Betriebsleiter und Chefbraumeister, erklärt die Maßnahmen. | Bild: Silvia Bächle

So wurden 1200 Lampen gegen 800 neue LED-Leuchten ausgetauscht. Dadurch wird eine bessere Lichtausbeute erzielt und der Stromverbrauch wird um über 60 Prozent reduziert, informiert Michael Huschens, Betriebsleiter und Chefbraumeister.

Als eine weitere innovative Energiesparmaßnahme wurden die Dampfkessel mit Hochtemperaturkeramik ausgekleidet, was wiederum eine bis zehnprozentige Energieeinsparung beim Gasverbrauch mit sich bringen soll.

Bereits im vergangenen Jahr hat die Brauerei mit der Umrüstung der Fass-Abfüllanlage einen großen Schritt in die aktive Energieeinsparung getan.

Mall Umweltsysteme: Dämmung und E-Mobilität

Das Unternehmen Mall Umweltsysteme in Pfohren setzt in der aktuellen Energiekrise auf verschieden Maßnahmen, wie Christine Scheib, Abteilung Marketing, informiert.

So wurden die Heizungen für die Büros auf den Energieträger Holzpellets umgestellt und die Temperaturen in allen Büros und Produktionshallen reduziert. Alle Standorte erhalten PV-Anlagen und werden derzeit sukzessive auf Solarstrom umgestellt.

Das Unternehmen Mall Umweltsysteme in Pfohren setzt in der aktuellen Energiekrise auf verschieden Maßnahmen, auch der Fuhrpark wird ...
Das Unternehmen Mall Umweltsysteme in Pfohren setzt in der aktuellen Energiekrise auf verschieden Maßnahmen, auch der Fuhrpark wird umgestellt. Ronny Kreidemeier führt einen E-Stapler vor. | Bild: Silvia Bächle

Um Schwachstellen in der Wärmedämmung zu finden, wurden alle Produktionshallen mit Drohnen abgeflogen und die gefundenen Stellen kurzfristig abgedichtet.

Eine weitere Maßnahme ist auch im Bereich Fuhrpark zu nennen, so Christine Scheib. Die Firmenfahrzeuge werden kontinuierlich auf Elektroantrieb umgestellt. Das gilt auch für die Stapler. Allerdings seien die E-Stapler aktuell noch auf vier Tonnen Tragkraft begrenzt.

Inge‘s Friseurladen: Abschalten und Sparadapter

Ein Friseursalon benötigt viel Wasser und Energie, vor allem Strom. Deshalb ist die Balance zwischen Energiesparen und dem Wohlbefinden der Kunden gar nicht so einfach.

„Der Friseursalon ist eine Wohlfühloase für die Kunden und soll dies auch bleiben“, sagt die 59-jährige Friseurmeisterin Inge Schnekenburger. Trotzdem macht sie sich Gedanken, wie man Energie einsparen kann.

Nicht nur bei großen Unternehmen kann Energie gespart werden auch bei kleineren Dienstleistern wie in Inge‘s Friseurladen in ...
Nicht nur bei großen Unternehmen kann Energie gespart werden auch bei kleineren Dienstleistern wie in Inge‘s Friseurladen in Donaueschingen. Hier Inge Schnekenburger mit ihrer Kunden Heide Scherzinger. | Bild: Silvia Bächle

So hat sie den gesamten Friseurbereich auf LED umgestellt. Ganz bewusst werde am Wochenende die Heizung abgestellt, dafür fährt sie am Montag ins Geschäft, um diese wieder anzustellen, denn die Kunden dürften auf keinen Fall frieren.

Das notwendige Elektro-Equipment wie Föhne, Trockenhauben, Klimazone wurden und werden sukzessive auf neueste Geräte umgestellt, was ebenfalls zu einer Energieeinsparung führt. Stand-By-Betriebe werden abgestellt.

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Schon seit geraumer Zeit hat Inge Schnekenburger die vier Waschplätze mit modernen Wasser-Sparadaptern ausgerüstet. Ein besonderes Augenmerk legt die Friseurmeisterin auf die Waschmaschine und den Trockner. Sie setzt auf Wasser- und energiesparende Geräte und anstelle in den Trockner kommt die Wäsche am Wochenende auf den Wäscheständer.