Den Traum vom eigenen Hofladen mit Produkten, welche man selbst hergestellt hat, beziehungsweise regional beim Hersteller seines Vertrauens einkauft, haben wohl viele Landwirte – und genau diesen Traum erfüllen sich nun Lars und Jenny Hogg, welche gemeinsam die Weidetierhaltung Hogg betreiben.
Vom Fleisch der Tiere angetan
Die Weidetierhaltung Hogg begann im Jahr 2014 mit der Anschaffung von vier schottischen Hochlandrindern. „Ich träumte schon immer davon, eines Tages schottische Hochlandrinder zu besitzen, da mir die Tiere sehr gefielen und ich als gelernter Metzgermeister natürlich auch vom hochwertigen Fleisch der Tiere sehr angetan bin“, erklärt Lars Hogg.

Mittlerweile betreibt Hogg eine kleine Landwirtschaft mit 28 schottischen Hochlandrindern, welche selbst versorgt werden. „Ich bewirtschafte auch selbst das Feld, damit meine Tiere auch mit eigenem Futter ernährt werden“, sagt er stolz.
Kälber trinken Muttermilch
Des Weiteren werden die Kühe nicht gemolken, sondern die Jungen werden circa neun Monate mit der Muttermilch genährt. Dann löst sich die Mutterkuh von ihrem Kalb und bereitet sich auf die nächste Geburt vor. Das Besondere bei den Hochlandrindern ist, dass die Kuh ihr Junges nach circa neun bis zehn Monaten ohne fremde Hilfe auf der Weide zur Welt bringt.
Die rund fünf Hektar große Fläche rund um den Stall, welche für die Tiere als Auslauf dient, sorgt dafür, dass diese sich ausreichend bewegen können und auch jederzeit mit Nahrung versorgt werden, denn die Tiere fressen hauptsächlich Gras und Heu. Dies ist dem gelernten Metzger Hogg sehr wichtig, da er die Tiere im Anschluss schlachtet und selbst vermarktet.
Deshalb auch die Eröffnung des Hofladens: „Seit dem Sommer letzten Jahres verkaufen wir das Fleisch unserer schottischen Hochlandrinder selbstständig. Da ich Metzger bin, kann ich die Tiere auch selbst schlachten und zerlegen. Bei der Selbstvermarktung ist uns aufgefallen, dass die Nachfrage immer größer wurde und somit kam die Idee, einen Hofladen zu eröffnen“, so Lars Hogg.
Kunden sehen, wo die Tiere leben
Nachdem die Hoggs nun rund ein Jahr lang Erfahrung mit der Selbstvermarktung der hofeigenen Produkte gesammelt haben, wollen sie nun mit dem Hofladen starten: „Uns fiel auf, dass unsere Kunden die Regionalität sowie die Erzeugernähe sehr schätzen. Wir beantworten gerne jegliche Fragen zu unseren Tieren und ein großer Vorteil ist auch, dass die Kunden schauen können, wie und wo die Tiere leben“, erklärt Jenny Hogg. Und dies soll auch beibehalten werden.

Da sich der Hofladen in der Gutmadinger Straße befinden wird und die Tiere nur einige Meter ortsauswärts grasen, können die Kunden somit jederzeit bei den Tieren vorbeischauen. Der Hofladen wird auf rund 35 Quadratmetern, sehr passend zum Anlass, im alten Stall der Familie Hogg gebaut.
Bauernhaus ist über 100 Jahre alt
„Das alte Bauernhaus meiner Großeltern steht bereits seit über 100 Jahren und war immer das Zuhause von Tieren. Nun freut es uns natürlich umso mehr, dass wir in dieser schönen Kulisse unseren Hofladen eröffnen können“, erläutert Metzger Lars Hogg. Neben den selbst gezüchteten schottischen Hochlandrindern soll außerdem das Fleisch von Angus-Rindern sowie von Strohschweinen von befreundeten Bauern verkauft werden.
„Uns ist hierbei vor allem wichtig, dass wir wissen, dass die Tiere in Weidehaltung leben. Des Weiteren setze ich als Metzgermeister den Fokus darauf, die Tiere selbst zu zerlegen und mir somit nochmals selbst einen Überblick über das Wohlbefinden und die Haltung des Tieres zu machen“, erklärt Lars Hogg. Doch bis der Hofladen eröffnet, wird es noch ein bisschen dauern: Die Umbauarbeiten starteten nämlich erst Ende Juli mit der Genehmigung.
Hohe Kosten und viel Arbeit
Die junge Familie kann zwar auf die Unterstützung ihrer Familie und Freunde zählen, doch es gibt noch eine Menge zu tun: Der zukünftige Verkaufsraum muss umgestaltet werden und ein Zerlege- und Wurstraum muss unter höchsten hygienischen Vorschriften erbaut werden, was natürlich große Kosten und viel Arbeit verursacht. Doch das Risiko sehen die beiden verhältnismäßig gering.
„In diesem einen Jahr, in welchem wir bereits Erfahrung sammeln konnten, haben wir gemerkt, dass viele Menschen auf Klasse statt Masse achten“, ist sich Lars Hogg sicher. „Wir haben auch bereits sehr viel positives Feedback von unseren Kunden erhalten und haben auch einen kleinen Kundenstamm, welcher sich hoffentlich erweitert.“ Der Hofladen soll voraussichtlich ab Ende November öffnen.