Theo Greiner ist wenige Wochen vor seinem 97. Geburtstag gestorben – am 27. Januar. Der Donaueschinger prägte seine Heimatstadt beruflich ebenso wie durch seine kommunalpolitische Tätigkeit. Der Seniorchef der Firma Greiner Ingenieure ist der Vater des CDU-Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat und heutigem Firmenchef, Marcus Greiner.

Familie und Gesundheit

Theo Greiner hatte sich noch vor zwei Jahren durch eine bemerkenswerte Gesundheit ausgezeichnet. Anlässlich seines 95. Geburtstags im März 2023 nannte er ganz bescheiden Familie und Gesundheit als höchste Güter. Den Geburtstag feierte er sowohl mit seiner Männerriege als auch mit seiner Familie.

Das Männerturnen, gemeinsam betrieben mit Sportfreunden, die mitunter sogar älter waren als er, hat ihn bis ins hohe Alter fit gehalten, ebenso das Kümmern um das von seinem Vater gegründete Ingenieurbüro. Im Geschäft an der Adolph-Kolping-Straße schaute der Verstorbene bis vor Kurzem immer noch vorbei und wirkte bei der Buchhaltung mit.

Nur das Imkern musste Theo Greiner zuletzt reduzieren. Das hatte Sohn Florian zuletzt übernommen, während der Garten weiter ein beliebtes Hobby für den Hochbetagten blieb.

Das könnte Sie auch interessieren

Seit über hundert Jahren lebt die Familie Greiner in Donaueschingen. Die Wurzeln liegen außerhalb der Stadtgrenzen, in Wolterdingen nämlich, beziehungsweise Herzogenweiler.

Als Luftwaffenhelfer im Krieg

Theo Greiners Vater war in der Weimarer Republik ein mutiger Anhänger der katholischen Zentrumspartei. Das gefiel den neuen Machthabern nicht. Er verlor seine Arbeit beim Staatlichen Hochbauamt, als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen.

Die Jugend war vorbei, als der 15-jährige Theo als Luftwaffenhelfer in den Krieg einrücken musste. Die Einberufung zur Wehrmacht blieb ihm zwei Jahre später dank der Einsicht eines Vorgesetzten erspart.

Aus dem Traumberuf wird nichts

Den Berufswunsch Architekt oder Veterinär musste der junge Mann mit Taufnamen Theodor aufgeben, als der Vater einen Nachfolger für das Büro benötigte. Der jetzt Verstorbene wurde Bauingenieur mit Fachrichtung Statik, Wasserbau und Straßenbau.

Die Zeiten waren günstig für diese berufliche Ausrichtung. Der Investitionsbedarf der Kommunen für ihr Straßen- und Kanalisationsnetz ermöglichte ihm ein gutes berufliches Auskommen.

Das könnte Sie auch interessieren

Der politischen Ausrichtung seines Vaters folgend trat Theo Greiner 1956 in die CDU ein und wurde später im alten Landkreis Donaueschingen in den Kreistag gewählt. Dort stand Anfang der 1970er Jahre die Kreisreform an. Der Landkreis Donaueschingen sollte von der politischen Landkarte verschwinden.

Ein Kämpfer gegen die Kreisreform

Vergeblich kämpfte er gegen die Kreisreform. Im neu gegründeten Schwarzwald-Baar-Kreis war er von 1973 bis 1989 Mitglied des Kreistages. 16 Jahre gehörte er dem Technischen, später Technischen und Umweltausschuss an, zehn Jahre wirkte er im Kultur- und Sozialausschuss mit.

Das könnte Sie auch interessieren

Dem Zweckverband Pflegeheim und Altersheim Haus Wartenberg in Geisingen war er von 1979 bis 1989 als Mitglied der Verbandsversammlung besonders verbunden.

Ein Mandat im Donaueschinger Stadtrat hat der Mitgründer der Jungen Union in Donaueschingen nie angestrebt. Neben der beruflichen Arbeit und dem Kreistagsmandat wäre das ganz einfach zu viel gewesen, lautete seine Begründung dafür. Mitglied der CDU war er fast unglaubliche 70 Jahre lang. Im Dezember 2020 war er für 65 Jahre Mitgliedschaft geehrt worden.