Donaueschingen – Die Mitgliederzahl des TV Donaueschingen hat in den vergangenen Jahren konstant bei etwa 1000 gelegen – das Wachstumspotenzial wird durch fehlende Hallenkapazitäten gebremst. 140 Kinder stehen bei verschiedenen Riegen auf den Wartelisten, ein aus der Sicht des Vorstands unhaltbarer Zustand. Insbesondere in den Wintermonaten, wenn alle Vereine in die Hallen drängen, ist die Situation akut. Durch überfüllte Hallen und begrenzte Zeiten leidet die Qualität des Trainings. Trainer haben nicht genügend Raum, um effektiv zu arbeiten, Mitglieder können nicht die volle Aufmerksamkeit erhalten, die sie benötigen. So berichtet der ehemalige langjährige Vorsitzende Jürgen Kessler: „Was mit der Kreissporthalle ist, weiß niemand, aber sicherlich wird sie die nächsten zwei Jahre nicht für den Sport genutzt werden können. Drei Riegen sind betroffen, und viel organisatorischer Aufwand mit dem Hin- und Herschieben der einzelnen Riegen.“
Der FDP-Landtagsabgeordnete Niko Reith weiß, dass die Hallensituation schon lange ein Thema bei der Stadt ist. Er sieht im TV eine Schule fürs Leben und schätzt das Tun und Wirken der Donaueschinger Turner sehr, wie er sagt: „Es ist nicht umsonst der größte und vermutlich älteste Verein der Stadt.“ Das Thema Bewegungshalle, die der TV 2004 anstrebte, scheint versandet zu sein. „Ich biete meine Unterstützung an. Aktuell ist die Zeit günstig, eine neue Dynamik reinzubringen, schließlich stehen ja auch Wahlen an. Vielleicht braucht es Konkreteres und keine Bedenkenträger, sondern Möglichmacher.“
Wenige Stunden zuvor wurde das Ehrenamt beim Bürgerempfang gelobt und hervorgehoben, der TV sieht sich mit der Hallensituation aber nicht gehört. Dabei wäre aus Sicht der Vorsitzenden für Finanzen und Verwaltung, Marina Heide, die Lösung eigentlich ganz nah. Seit Jahren liebäugelt man mit der Realschulturnhalle, die autark von der Schule steht und eine ideale Bewegungshalle wäre. Allerdings gebe es keine aktuellen Pläne, was mit der Halle nach der Fertigstellung des Realschulneubaus passieren soll.
Der Vorsitzende des Fördervereins, Armin Rudolf, öffnete das Geschichtsbuch: „2004 wurde der Förderverein gegründet, und nicht alle im Turnverein wissen, wozu der Förderverein eigentlich da ist. Er wurde gegründet, um eine Turn- und Bewegungshalle zu realisieren. Drei verschiedene Vorschläge wurden damals der Stadt präsentiert, und es wurde auch seitens der Stadt Unterstützung zugesagt, doch passiert ist bisher nichts. Es wird höchste Eisenbahn, es geht hier nämlich nicht um den Eigennutz, sondern um die Kinder.“ An sämtliche Fraktionen und an OB Erik Pauly ging ein Schreiben, indem auf die Dringlichkeit hingewiesen wurde. Des Weiteren bilanziert man steigende Übungsleiteraufwendungen aufgrund des Mehrangebots. Dabei steigt die Förderung der Stadt nicht zwangsläufig, denn diese gibt es nur für Kinder ab sechs Jahren. „Alles, was darunter ist, und wir ja auch im Angebot haben, wird nicht gefördert“, so Marina Heide.
Im Vorstand gab es zwei Veränderungen: Als neuer Beisitzer wurde Jörg Kummerländer gewonnen. Pascal Schmidt bleibt Vorsitzender für den Sportbetrieb, Edith Derewjanko wurde in Abwesenheit im Amt der Beisitzerin bestätigt. Leonard Bouchet, bis dato zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, muss aufgrund beruflicher Veränderung sein Amt ablegen. Der Posten bleibt zunächst vakant.