Die Schildbürger sind im deutschen Schatzkästlein lustiger Schwänke als Experten wenig logischer Baumaßnahmen bekannt. An ihre Schelmen-Streiche erinnert nun eine Straßenbau-Episode, die sich vor Ostern zugetragen hat.
Plötzlich zwei Fräskanäle
Ursächlich war dabei der Glasfaserausbau in der Innenstadt. Im Ergebnis rätselten Anwohner und Passanten darüber, warum auf der Villinger Straße in diesem abgesperrten Bereich, etwa zwischen Post und Höhe Rathaus gleich zwei fast ein Meter breite Fräskanäle am Rand der Straße entlang verliefen: je einer auf jeder Straßenseite.
Des Rätsels Lösung liefere der Auftraggeber. In diesem Fall der Zweckverband Breitbandversorgung. Sprecherin Katrin Merklinger informierte am Montag, 8. April, über einen Fehler der beauftragen Baufirma.
Diese habe zunächst auf der Seite der Postfiliale den Asphalt auf ganzer Länge gefräst. Aber schon nach wenigen Metern habe man gemerkt, dass zwischen Gasleitung und Kanal zu wenig Platz ist, um die Leerrohre für die Glasfaser dazuzulegen. Daher habe man die Straßenseite wechseln müssen.
Aber wie konnte das passieren? Normalerweise arbeite mit Suchbohrungen, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Diese seien aber offenbar nicht oder unzureichend erfolgt. Die zusätzlich entstandenen Kosten müsse die Baufirma tragen. Für den Bauabschnitt Villinger Straße hätten sich durch den Zusatzaufwand keine entscheidenden Verzögerungen ergeben.

Eine Woche nach Ostern ist der Fauxpas nicht mehr zu sehen. Der Baustellenbereich ist komplett mit einem neuen Feinbelag überzogen und für den Verkehr wieder freigegeben.