Christian Straub verbringt seine Zeit am liebsten in der Natur. In Begleitung seiner Lebensgefährtin Elke Saile ist er mit dem Fahrrad oder zu Fuß mit dem Hund unterwegs. Dabei fällt ihm immer wieder Müll auf: Plastikteile, Zigarettenstummel, Flaschen. Anstatt sich zu ärgern und weiterzugehen, sammelt er den Abfall mittlerweile auf.
Etwa einen Sack Müll kommt dabei pro Woche zusammen. „Ich packe den Müll zunächst in eine große Tasche, die leere ich dann regelmäßig in die städtischen Mülleimer“, sagt Straub. Den Müll in seine eigene Mülltonne zu werfen ist keine Option. „Die wäre dann ständig voll“, sagt er.
Für Naturschutz hat sich Straub schon immer engagiert, sein Bestreben, möglichst jedes Stück Müll aus der Natur in einen Abfalleimer zu befördern, verfolgt er verstärkt, seit er Rentner ist.
Der 67-Jährige lebt in Bad Dürrheim, ist aber überall in der Region unterwegs, unter anderem am Donauzusammenfluss. Auch dort ist ihm in der Vergangenheit immer wieder Müll aufgefallen. Besonders sorgt er sich dabei um die Tierwelt im und am Wasser. „Was sich da an Müll sammelt, das wird sicherlich auch mitgenommen in die gute Stube vom Biber“, so Straub.
Bisher keine Beschwerden bei der Stadt
„Der Stadtverwaltung wurden bislang keine Beschwerden über ein erhöhtes Müllaufkommen am Donauursprung zugetragen. Auch selbst konnten vor Ort keine Auffälligkeiten festgestellt werden“, teilt die Pressesprecherin der Stadt Donaueschingen Beatrix Grüninger mit.

Laut Angaben der Stadt sind unter anderem der Bereich des Andreas-Willmann-Platzes einschließlich der Bahnhofsunterführung, der Bereich des Karlsgarten oder des Irmaparks Donaueschingens Schwerpunkte beim Thema Müll. Das Problem konzentriert sich aber nicht nur auf den städtischen Bereich.

„Selbst in der freien Natur und im Wald gibt es Bereiche in denen es immer wieder einmal zu wilden Müllablagerungen von Bauschutt, Altreifen und sonstigen Abfällen kommt“, so Grüninger. „Bei dem achtlosen Umgang mit Abfall handelt es sich aber nicht nur um ein Donaueschinger, sondern um ein gesellschaftliches Problem allgemeiner Art. So hat im Laufe der Zeit in ganz Deutschland das Müllaufkommen im öffentlichen Raum zugenommen.“
Müll mit Fotos dokumentiert
Eine Beobachtung, die auch Christian Straub gemacht hat. Wenn er mal besonders schwerwiegenden Fällen begegnet, dann macht er ein Foto und schickt es an die betreffende Gemeinde.
Unlängst hat Christian Straub außerdem beobachtet, wie jemand seinen Sperrmüll im Wald entsorgt hat. Doch bevor er den Mann darauf ansprechen konnte, hatte der sich schon aus dem Staub gemacht.

Die Stadt Donaueschingen fasst ihre Bemühungen zum Thema Müll wie folgt zusammen: „Die Stadtverwaltung reagiert auf den achtlosen Umgang mit Müll in der Innenstadt sowie in der Natur beispielsweise mit dem Aufstellen von zusätzlichen Mülleimern, regelmäßigen Reinigungsrundgängen und der Organisation von Landschaftsputzaktionen“, so Grüninger. Darüber hinaus werde je nach Größe des Delikts ein entsprechendes Bußgeld verhängt, wenn Müllsünder ertappt werden.
Für die Zukunft wünscht sich Christian Straub aber, dass es gar nicht erst soweit kommt und die Menschen mehr Rücksicht auf Flora und Fauna nehmen. Er plant jedenfalls, weiterhin Müll einzusammeln, als Nächstes will er sich dafür einen Müllgreifer kaufen.