Eine Generalversammlung wie es sie noch nie gab, aber pünktlich auf die Sekunde, hielt der Verein „Uhr und Kultur“ in den Räumen der Kulturfabrik Furtwangen ab. Galt es doch, drei sehr turbulente Jahre aufzuarbeiten. Durch Corona fielen nicht nur die letzten beiden Versammlungen aus, auch einige der hochkarätigen Kulturveranstaltungen musste man in dieser Zeit absagen.
Vorsitzender Jacques Barthillat schilderte das Szenario. Von ausverkauft noch im Jahr 2019 bis abgesagt in den Jahren 2020, 2021 und auch 2022 war alles dabei. Auch in die Festhalle musste man ausweichen, um allen Anforderungen gerecht zu werden und wenigstens ein bisschen Kulturarbeit leisten zu können.
Zwei Mal tropfte Wasser in Bächen von der Decke und verursachte immense Schäden. Streit mit der Versicherung um Schadensersatz und viel Arbeit und Kosten waren die Folge. Da stellte sich schon manchmal die Frage nach dem Sinn und der Motivation. Vorsitzender Barthillat dankte auch den vielen Spendern und Gönnern – denn die Veranstaltungen übers Jahr haben ja jeweils ein Unternehmen als Abendsponsor. Diese sind der Kulturfabrik treu geblieben und es wurden bereits Veranstaltungen in der Zukunft gebucht.
Investiert wird und wurde eine ganze Menge, machte Dieter Schneider im von ihm vorgetragenen Kassenbericht bildhaft deutlich. In eine neue Tribüne, Kinosessel, hochwertige Technik, wurde und wird investiert, um den hohen Anspruch, den Gäste, Künstler und die Kulturfabrik selbst stellen, gerecht zu werden. Dazu komme die neue Belüftungsanlage, die für beinahe Reinraum-Atmosphäre sorgt, die aber letztlich, so bemängelte Barthillat, keine Vorteile für die Kultur brachte.
Rentabilität brauche aber das Schild „ausverkauft“ bei einer Veranstaltung, machte auch Dieter Schneider klar, denn die Kasse brauche auch Einnahmen. Man wünsche sich daher auch, dass Kartenvorbestellungen wieder ansteigen, so Barthillat.
Manfred Kühne als Vertreter der Stadt sicherte deren Unterstützung zu, „was wir halt bewerkstelligen können für diese Perle der Kultur im Städtle.“ Die Entlastung des Vorstands oblag ihm, die für alle Positionen durch die Vereinsmitglieder einstimmig erfolgte. Bei den anstehenden Wahlen wurde Jacques Barthillat als Vorsitzender bestätigt, Dieter Schneider als sein Stellvertreter, ebenso als Schriftführer. Zum neuen Kassierer, in Nachfolge von Tillmann Barth, wurde Manuel Gronert gewählt.
Prüfer sind Ilse Schülin und Herbert Dold, Beisitzer Marianne Reinle-Dold und Harald Beyer. Bei der Mammutsitzung ging es auch um eine Neufassung oder Anpassung der Satzung in einigen Punkten, um wieder aktuell und zukunftsfähig zu sein. Dieter Schneider habe im Vorfeld alles mit dem Registergericht abgestimmt. Auch diese Entwürfe wurden einstimmig genehmigt.
Kritik übte Barthillat an der Politik, die die Kultur im Regen habe stehen lassen, die Anträge auf Unterstützungshilfen in der Corona-Zeit harren beispielsweise immer noch einer Bearbeitung. Inwieweit mit Genehmigungen noch zu rechnen sei – diesbezüglich mache er sich ernsthaft kaum Hoffnungen.
Persönliche Worte
Zum Abschluss richtete Jacques Barthillat noch einige persönliche Worte an die Runde. Er bewertet die Zusammenarbeit der vergangenen 30 Jahre als sehr gelungen. Dies spiegele sich auch im Zulauf der Besucher, die teils aus Freiburg, dem Bodenseeraum und anderen Regionen den Weg bis nach Furtwangen finden.
Viele hochkarätige Künstler verschiedener Genres und ein durchweg gemütlicher Rahmen, dafür lohne sich auch ein langer Anreiseweg – und dafür lohne sich auch die viele Arbeit und der große Aufwand seitens des Vereins, so Barthillat.