Geisingen-Kirchen-Hausen – 18 Jahre alt ist das Radwegkonzept des Landkreises Tuttlingen, in dem auch ein Radweg entlang der Landesstraße 191 zwischen Kirchen-Hausen und dem Hegaublick aufgenommen wurde. Dieser Radweg ist auch im landesweiten Radwegkonzept enthalten. Er soll eine Verbindung vom Donauradweg in Richtung Konstanz schaffen. Bislang gibt es aber nur erste Ansätze zur Verwirklichung des Projekts.
2018 wurde im Geisinger Gemeinderat und im Ortschaftsrat von Kirchen-Hausen eine erste Planung durch die Donaueschinger Außenstelle des Regierungspräsidiums Freiburg vorgelegt. Es handelte sich dabei aber nur um den Bauabschnitt innerhalb von Hausen, entlang der L191 von der Einmündung der Donaustraße bis zum Bahnübergang. Sowohl im Ortschaftsrat als auch im Gemeinderat wurden Änderungswünsche vorgetragen. Danach herrschte aber Funkstille.
Nunmehr werden nach einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Freiburg aber Untersuchungen durch das Büro Baader Konzept hinsichtlich streng geschützter Tierarten in einem Korridor von 200 Metern links und rechts der L191 vorgenommen. Hierfür werden künstliche Verstecke im Gelände angebracht. Die besonders geschützten Tierarten sind etwa Feldlerchen, Haselmäuse und Zauneidechsen. Diese Untersuchungen sollen voraussichtlich im November dieses Jahres abgeschlossen sein.
Diese Kartierungen finden immer in einem sehr frühen Stadium der Planungen statt und können Einfluss auf die weiteren Planungen haben. Sobald ein Planungsentwurf erstellt ist, wird ein Planfeststellungsverfahren zur Erlangung des Baurechts eingeleitet. Bei diesem Planfeststellungsverfahren haben dann Eigentümer die Gelegenheit, Einwände zu erheben, teilte Heike Spannagel vom Regierungspräsidium weiter mit. Wann solche Einsprüche möglich sind, steht bisher nicht fest.
Die Planung des rund sechs Kilometer langen Abschnittes seien, so die Pressesprecherin, noch in einem sehr frühen Stadium. Auf die Frage, warum nach den Plänen für den ersten Bauabschnitt im Jahr 2018 eine so lange Zeitspanne verging, betonte Heike Spannagel, dass das ursprüngliche Konzept wesentlich geändert wurde. Die weitere Planung sei jedoch aufgrund begrenzter Kapazitäten und erforderlicher Priorisierung von Sanierungs- und Neubauvorhaben zurückgestellt und nun erst wieder aufgenommen worden. Einen abschließenden Planentwurf zum ersten Bauabschnitt gibt es aber laut Heike Spannagel vorerst nicht. Sobald dieser vorliege, werde er in Abstimmung mit der Stadt Geisingen dann der Öffentlichkeit vorgestellt.
2007 wurde im Tuttlinger Kreistag das Radwegkonzept diskutiert. Damals ging man davon aus, dass dann das Glasfaserkabel beim Bau des Radweges bis zum Immensitz mit verlegt werden kann. Das Glasfaserkabel wurde nach der Genehmigung der Zuschüsse aus dem Programm „Weiße Flecken“ inzwischen eingebracht. In den Diskussionen im Gemeinderat herrschte 2018 noch die Hoffnung, dass zumindest der erste Wegabschnitt 2021 fertig ist.
Wie die genaue Linienführung des Radwegs sein wird, stehe in den Sternen, so Ortsvorsteher Christoph Moriz. Er weiß weder als Grundstückseigentümer noch als Ortsvorsteher offiziell etwas von den weiteren Planungen und Untersuchungen. Er sieht die Topografie als sehr schwierig an und könnte sich vorstellen, den Radweg vom Gauert auf den Feld- und Radweg entlang der Autobahn bis zum Rückhaltebecken Kiltel zu führen.
Auch von dort aus ist es noch schwierig genug, eine Trasse für den Radweg zu finden, etwa bei der Ziegelbuck- und auch Immensitzbrücke sowie dem Anwesen beim Immensitz. Eine Einengung der Fahrbahn der Landesstraße 191 ist nach Aussage von Pressesprecherin Heike Spannagel nicht möglich, da es sich um eine Umleitungsstrecke bei Verkehrsstörungen auf der Autobahn handelt.