Geisingen Die Feuerwehrabteilung Geisingen hatte im vergangenen Jahr 72 Einsätze, zehn weniger als im Vorjahr. Die Art der Einsätze ist breit gestreut, wobei die Drehleiter allein im Bereich Geisingen und auch Immendingen immer öfter als verlängerter Arm des Rettungsdienstes angefordert wird, wie es bei der Hauptversammlung hieß.
Das ist nämlich dann der Fall, wenn Menschen aufgrund ihres akuten Gesundheitszustandes schonend aus dem Haus oder der Wohnung geborgen werden müssen, um sie so schnell wie möglich mit dem Rettungsdienst zur nächsten Klinik zu transportieren. Oft sind die Treppenhäuser oder Aufzüge zu eng für Krankentransporte, sodass die Feuerwehr eingreifen muss. Achtmal wurde die Geisinger Drehleiter für solche Einsätze angefordert. Sie verfügt über einen speziellen Tragekorb, der eine Trage aufnehmen kann, sogar eine solche mit übergewichtigen Patienten.
Daneben gibt es zahlreiche Anforderungen von Polizei und Rettungsdienst, um Wohnungen zu öffnen, in denen vermeintlich oder tatsächlich hilflose Menschen sind. Auch diese Einsätze schlugen im letzten Jahr siebenmal zu Buche. Die Feuerwehr hat eine speziell ausgebildete Abteilung Türöffnung, die darauf bedacht ist, Türen möglichst ohne Beschädigung zu öffnen. Normale Brände, wie sie vor Jahrzehnten noch die Hauptaufgabe der Feuerwehr bildeten, sind bei den Einsätzen inzwischen in der Minderheit und können an einer Hand abgezählt werden.
Dafür brennen öfter Fahrzeuge, wie Autos oder Lastwagen, vor allem auf der Autobahn oder dem Straßennetz rund um Geisingen. Technische Hilfe beinhaltet ferner die Bergung von Verletzten bei Verkehrsunfällen oder die Beseitigung von Ölspuren. Brandmeldeanlagen lösen oft Alarm und damit ein Ausrücken aus, meist sind es aber Fehlalarme aufgrund von Dampf, Staub oder Hitze. Damit alles bei den Einsätzen reibungslos funktioniert, sind Übungen erforderlich, wobei Abteilungskommandant Matthias Cech sich eine bessere Teilnahme wünscht.
Auch Bürgermeister Martin Numberger appellierte bei der Hauptversammlung, die Übungsabende intensiver zu besuchen, denn im Ernstfall sei schnelles und vor allem richtiges Handeln der Feuerwehr gefragt. Abteilungskommandant Matthias Cech dankte seinen Stellvertretern, die ihn während seines gesundheitlichen Ausfalls unterstützten. Auch die Zusammenarbeit mit den Ortsteilwehren bezeichnete Cech, wie auch Kommandant Mathias Rapp als hervorragend.
Die Geisinger Abteilung mit 30 Aktiven ist auf die Unterstützung durch die Ortsteilwehren angewiesen, bei Einsätzen und Alarmierungen werden deshalb abwechselnd die Abteilungen Gutmadingen und Kirchen-Hausen zur Unterstützung mit alarmiert.
Von den 30 Aktiven der Wehr sind derzeit nur zwei Frauen, vor einigen Jahren waren es schon deutlich mehr. Eine der beiden Feuerwehrfrauen, Carina Götz, wurde bei der Versammlung zur Oberlöschmeisterin ernannt. Sie ist die erste Frau der Geisinger Abteilung mit diesem Titel. Die Abteilung hat mit Fabian Liebgott auch einen neuen Brandmeister. Es war ein Novum, dass er nur wenige Jahre nach seiner Aufnahme in die Wehr gleich zum Brandmeister ernannt wurde. Zudem noch deshalb, weil die umfangreiche Ausbildung die Stadt nichts gekostet hat. Fabian Liebgott aus Kirchen-Hausen ist bei der Bundeswehr-Feuerwehr in Stetten und hat dort die Brandmeisterausbildung mit Erfolg abgelegt.