Geisingen/Immendingen – Die Windeltonne, die der Landkreis vor über 20 Jahren zur Entsorgung von Windeln eingeführt hat, wird am heutigen Montag, 30. Dezember, in der Region Geisingen und Immendingen zum letzten Mal geleert. Schon im Dezember 2023 hat der Kreistag des Landkreises Tuttlingen im Rahmen der Gebührenkalkulation sowie der Haushaltsplanberatungen beschlossen, dieses Angebot zum Jahresende 2024 endgültig einzustellen.
In zahlreichen Beratungen in den Ausschüssen und im Kreistag fiel dann die Entscheidung zur Einstellung dieses Angebots. Eine damalige Berechnung von Gebühren hätte bei der Aufhebung der Subvention, die jährlich noch mit rund 154.000 Euro zu Buche geschlagen hat, eine Gebühr für die Windeltonne in der 120-Liter-Größe von rund 90 Euro ergeben. Mit diesem Mehrbetrag können sich die Nutzer statt der 120-Liter-Tonne auch gleich die 240-Liter-Abfalltonne bestellen. Die 120-Liter-Tonne kostet ab Jahresbeginn 2025 dann 165,60 Euro, das doppelt so große Gefäß 258 Euro.
Größere Restmülltonne
Damit haben die Nutzer einen Mülleimer weniger und mehr Platz. Denn bei den Abfallbehältern stehen, sofern die Hauseigentümer noch die Bioabfalltonne haben, immer noch vier Eimer. Die meisten Nutzer meinen, dass die Windeln auch im Restmülleimer Platz haben, notfalls eben in der größeren Dimension, die ohnehin ab einer gewissen Personenzahl erforderlich ist.
Wenn man dem Komfort auch etwas nachtrauert, was die Kinderwindeln betrifft, sei es lösbar, wie Christian Fühnus aus Geisingen meint. Die Windeltonne wurde ja für zwei Jahre subventioniert. Diese Subventionierung wurde 2008 zusammen mit dem Kreisgeburtenpass eingeführt.
Nach und nach wurden in den vergangenen Jahren Angebote des Kreisgeburtenpasses eingestellt, zuletzt die Subventionierung der Windeltonne. Wer sie länger benötigte, musste entsprechend höhere Gebühren entrichten. Nach dem Beschluss des Kreistags 2023 wurden auch für 2024 keine neuen Anträge mehr entgegengenommen. Die Windeltonne betrifft ja nicht nur Familien mit Kindern, sondern auch mit Erwachsenen die aufgrund von Erkrankungen Windeln benötigen.
Alles landet in Verbrennungsanlage
Entsorgt wurden sowohl die Inhalte der Windeleimer als auch der Restmülltonnen in der Verbrennungsanlage in Ulm. Lediglich der Turnus der Leerung war für die Benutzer der Windeleimer komfortabler, nämlich alle zwei Wochen, während die Restmüllbehälter, wie auch Papier und die Wertstofftonne, alle vier Wochen geleert werden. Die Biotonnen werden 14-tägig geleert, in den Sommermonaten sogar wöchentlich. Die Benutzer der Windeltonnen wurden vom Landratsamt über die Einstellung informiert. 2023 waren im Landkreis Tuttlingen noch 3360 Windeltonnen im Umlauf, im Laufe diesen Jahres hat die Zahl schon um einige abgenommen. Mit Beendigung der Abholung ist die Dienstleistung Windeltonne aber noch nicht abgeschlossen. Denn danach müssen die Behälter dann auch noch eingesammelt werden. Da dies aufgrund der immensen Menge nicht innerhalb kürzester Zeit erfolgen kann, geschieht dies innerhalb der nächsten drei bis vier Wochen.
Begonnen wird mit dem Einsammeln in größeren Kommunen, in Spaichingen beispielsweise bereits am 2. Januar, Geisingen und Immendingen sind in der Zeit zwischen dem 13. und 24. Januar an der Reihe. Die Firma Alba wird die Tonnen einsammeln, die Hauseigentümer werden gebeten, die Eimer sichtbar an der Straße aufzustellen.