Geisingen-Kirchen-Hausen – Für den Jugendclub Kirchen-Hausen suchen derzeit der Pfarrgemeinderat und die Stadt Geisingen zusammen mit dem Ortschaftsrat nach einer zukunftsträchtigen Lösung. Die Verantwortung für den Club wird voraussichtlich an die Stadt gehen, weil es durch die Neuorganisation der katholischen Kirche Änderungen für Kirchengrundstücke geben wird. Auf einem solchen steht das Clubgebäude.

Der Jugendclub wurde vor 53 Jahren gegründet. Er gilt als Vorzeigeeinrichtung für die Jugendliche in der ganzen Region. Die Gründung des Clubs erfolgte einst auf Initiative von Pfarrer Heil. So lag es nahe, auf dem großen Grundstück, das der Kirche gehört, auch eine Unterkunft für die Jugendlichen in Form einer Baracke zu bauen. Diese wurde dann vor über zwei Jahrzehnten vom Club durch einen Neubau ersetzt. Dabei übernahmen die Clubmitglieder nicht nur die Kosten, sondern leisteten auch freiwillige Arbeitsstunden.

Bislang gab es auch keinerlei Probleme bei der Frage, wem nun das Grundstück und das Gebäude gehören. Durch die organisatorische Neuordnung der katholischen Kirche sieht dies jetzt anders aus, wie Ortsvorsteher Christoph Moriz und die Vorsitzende des Pfarrgemeindeteams Judith Gebauer bei der sehr gut besuchten Hauptversammlung sagten. Das Grundstück gehört nach wie vor der Kirche und damit auch das Gebäude. Denn ein Vertrag wurde nie abgeschlossen.

Rund 50 Mitglieder waren bei der Versammlung anwesend. Viele Kirchen-Hausener, darunter nahezu der komplette Ortschaftsrat, sind längst aus dem Jugendalter heraus, aber nach wie vor Clubmitglied. Das unterstreicht die wichtige Rolle, die der Jugendclub in über fünf Jahrzehnten für Kirchen-Hausen spielte. Nahezu alle Kirchen-Hausener sind irgendwann in ihrer Jugendzeit Teil des Jugendclubs gewesen und mit der Einrichtung bis zum heutigen Tag verbunden.

Der Jugendclub ist aber nicht nur ein Treffpunkt für die Jugendlichen, sondern engagiert sich im Dorfleben in vielfältiger Weise. Sei es an der Fasnet, beim Legen des Blumenteppichs an Fronleichnam oder der Gestaltung des Seniorennachmittags. Benedikt Elsäßer sowie Luca Zirell berichteten bei der Hauptversammlung über die umfangreichen Aktivitäten während des vergangenen Jahres.

Aus dem Kassenbericht ging hervor, dass einige Ausgaben für die Instandsetzung des Gebäudes sowie für die laufende Unterhaltung aufgebracht wurden. Man hat noch einen Puffer in der Kasse. Dieses Geld werde aber, so Benedikt Elsäßer, für anstehende Reparaturen benötigt. Irgendwann müsse auch die Heizung des Gebäudes erneuert werden.

Ortsvorsteher Christoph Moriz betonte, es sei erfreulich, wie sich die Jugend selbst organisiert und etwas auf die Beine stellt. Der Club sei auch die Kaderschmiede für Vereine. Alle Führungspersonen in den Vereinen hatten vorher schon Erfahrung im Team des Clubs gesammelt. Das Ziel müsse sein, den Club, der bisher unter dem Patronat der Kirche steht, in städtische Obhut zu nehmen. Das gelte auch für das Gebäude. Dies müsse noch in diesem Jahr gelingen, bevor die große Seelsorgeeinheit kommt. Hier seien vertragliche Regelungen nötig, so Moriz. Die Pfarrgemeinde Kirchen-Hausen sehe die Neustrukturierung mit einem lachenden und einem weinenden Auge, so Judith Gebauer. Wichtig sei die Absicherung für die Zukunft des Clubs.

Bei den Wahlen wurden Luca Zirell und Benedikt Elsäßer im Amt bestätigt.