Geisingen-Gutmadingen – Mit dem Brauchtumsabend am Samstag blieben die Aktiven der fünf Narrenvereine beziehungsweise Narrenzünfte nicht unter sich allein. Alle teilnehmenden Zünfte boten viele Akteure auf, von den Narrenkapellen angefangen bis hin zu den verschiedenen Traditionsfiguren und Hästrägern. Das Narrentreffen fand im Rahmen des Jubiläumsjahres „50 Jahre Raumschaft Geisingen“ statt. Damit gehörte den Narren auch ein gebührender Teil des Jubiläumsjahres.
Gut eineinhalb Jahre wurden die Veranstaltungen geplant und koordiniert. Nach fünf Jahrzehnten der Gemeindereform wurde auch einem wichtigen kulturellen Teil der Raumschaft ein gebührender Platz eingeräumt. Wer und welcher Verein übernimmt die Organisation und Durchführung? Dann meldete sich Gutmadingen, und da die Burgbläri, eine Hästrägergruppe des Narrenvereins Krähenloch, ihren 30. Geburtstag haben, wurde dieser eingebunden und so wurde auch gleich ein dreitägiges Fest daraus.
Der Aufwand, ein Zelt im Winter mit vielen Unbekannten zu stellen, was das Wetter betrifft, soll sich auch noch lohnen. Auftakt war am Freitagabend ein Nachtumzug mit insgesamt 17 Teilnehmern. Aus der Raumschaft Geisingen war der Musikverein Harmonie, die Burgbläri, die Strohglonki Leipferdingen, die Kaputte 13 aus Kirchen-Hausen sowie die Kirchen-Hausener Hexen dabei, die anderen Gruppen kamen aus der ganzen Region. Eine überaus starke Abordnung stellte Denkingen aus der früheren Heimat des Bürgermeisters. Im Festzelt war nach dem Nachtumzug, der bei idealem Wetter stattfand und von vielen Zuschauern verfolgt wurde, dann Partynacht mit der Guggenmusik Untersibberi aus Leipferdingen und den Ramstalern. Auch etliche Besenwirtschaften hatten für die Narren noch geöffnet.
Am Samstagnachmittag wurde noch der Narrenbaum gestellt. Diese Aufgabe übernahmen die Leipferdinger. Ein 28 Meter hoher Baum, ein Narrenbaum in dieser Größe, stand in Gutmadingen schon lange nicht mehr. Zwei Dutzend kräftige Leipferdinger boten alle Kräfte auf, um den Baum zu stellen. Und noch ein Novum ist dabei, in rund 20 Meter Höhe ist ein Strohmann am Narrenbaum. Der Hampelmann der Gutmadinger wird dann am Schmotzigen Donnerstag an den Baum angebracht. Zuletzt hatten dann die Leipferdinger noch Probleme mit dem Baum, da sich die Konstruktion des Narrenbaumloches in der Sohle als schwierig erwies. Wann treffen sich die Aktiven der fünf Narrenzünfte oder Narrenvereine der Raumschaft Geisingen? Nicht so oft, denn bei Narrentreffen sind sie in der Regel bei solchen, die innerhalb ihrer Vereinigungen stattfinden. Gutmadingen gehört zur Schwarzwälder Narrenvereinigung, die drei aus dem Kirchtal, die Narrenzünfte Strohglonki Leipferdingen und Latschari Kirchen-Hausen sowie der Narrenverein Zundermännle Aulfingen zur Vereinigung Hegau-Bodensee.
Geisingen ist Mitglied in der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte. Deshalb ist ein solcher Brauchtumsabend mehr als nur das Vorzeigen des närrischen Brauchtums, es ist auch eine Kameradschaftspflege unter den Narren. Auch am Samstag war das Zelt wieder rappelvoll, neben den fünf Narrenzünften der Raumschaft, die ihre Brauchtumstänze aufführten, waren auch die Hintschinger dabei, ferner hatte die Untersibbersi noch einen Auftritt.