Geisingen – Muss der neue Kunstrasen-Fußballplatz im Geisinger Freizeitgebiet Danuterra anders als ursprünglich vorgesehen mit einer Umzäunung versehen werden, um eine nicht sachgemäße Nutzung des Sportareals zu verhindern? Mit dieser Frage setzte sich der Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung unvorhergesehen und ausführlich auseinander.

Eigentlich stand die Nutzungs- und Entgeltordnung für den Kunstrasenplatz auf der Tagesordnung – ein Thema, das aufgrund enger Abstimmung zwischen den Fußballvereinen der Region Geisingen, der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat im Vorfeld keine längere Diskussion erwarten ließ. Aber es kam anders, weil eine unsachgemäße und unter Umständen für Menschen gefährliche und die Kunstrasenfläche schädliche Nutzung bei der Diskussion zur Sprache kam.

Offenbar missdeute der eine oder andere Hundebesitzer den bislang frei zugänglichen Kunstrasenplatz als Auslauffläche für seinen Vierbeiner. Darauf sei er aus Bevölkerungskreisen hingewiesen worden, führte CDU-Stadtrat Achim Speck aus. „Spätestens, wenn jemand in eine tierische Hinterlassenschaft tritt und dabei womöglich noch ausrutscht und sich verletzt, haben wir ein ernsthaftes Problem“, meinte Speck. Er habe zudem starke Zweifel daran, dass Appelle an die Vernunft der fraglichen Hundehalter Wirkung zeigen werden. Daher müsse man seitens Stadt wohl über kurz oder lang über eine Umzäunung des Kunstrasenplatzes nachdenken, meinte Achim Speck.

Stadtrat Stefan Kramer (Aktive Bürger) stellte zwar nicht in Abrede, dass eine unsachgemäße Nutzung des Kunstrasenplatzes vermieden werden muss, meldete aber Bedenken an, was eine Umzäunung anbelangt. „Der Platz soll außerhalb von Trainings- und Spielzeiten der Vereine auch von Hobby-Kickern als Bolzplatz genutzt werden können. Das war und ist eine Abmachung, auf die wir im Gemeinderat gedrängt haben. Mit einem Zaun wäre das Hobby-Kicken erledigt und das wollen wir eigentlich nicht“, betonte Stefan Kramer.

„Wir sollten zunächst an die Vernunft der Leute appellieren“, griff Andreas Heidel, Fraktionssprecher der Aktiven Bürger, das Thema auf. Zudem werde der von den Fußballvereinen gestellte Kunstrasenbeauftragte zu Kontrollzwecken häufig vor Ort sein und könne Fehl-Nutzungen im persönlichen Dialog verhindern. Auch FUB-Fraktionssprecher Uwe Kraft plädierte dafür, zunächst auf Einsicht und Vernunft bei der Bevölkerung zu setzen, bevor gegebenenfalls über eine Umzäunung nachgedacht werden müsse. Was ihm, so Kraft weiter, zu schaffen mache, sei auch die finanzielle Seite: „So ein Zaun ist nicht billig und war bislang in den Gesamtkosten nicht berücksichtigt. Es wäre unschön, wenn nach und nach Kosten auf den Tisch kommen, die ursprünglich nicht einkalkuliert waren“, stellte Kraft fest.

Bis auf Weiteres, so das letztlich einstimmige Meinungsbild im Stadtparlament, wird von einer Umzäunung des Kunstrasenplatzes abgesehen. Sie bleibt aber, sollten Appelle an Vernunft und Einsicht dauerhaft nicht fruchten, eine Option.

Einstimmig vom Gemeinderat abgesegnet wurde schließlich auch die Nutzungs- und Entgeltordnung für den Kunstrasenplatz – allerdings erst, nachdem Stadtkämmerer Moritz-Johannes Bausch, sekundiert von Stadtrat Andreas Heidel, Bedenken von FW/FDP-Fraktionschef Paul Haug ausräumen konnte. Haug waren die vorgeschlagenen Entgelte „erstaunlich günstig“ erschienen, Bausch und Heidel konnten ihn letztlich eines Besseren belehren.