Wenn's im Gemeinderat etwas zu essen gibt, dann ist das nicht nur gut, um den Hunger der Volksvertreter zu stillen. Schließlich können die Räte, wenn sie gemeinsam zusammenstehen, sich interfraktionell austauschen und das Miteinander pflegen – das tut auch der Stadt gut, wenn sich alle gut verstehen und in Kompromisslaune, anstatt auf Konfrontationskurs sind.

Die Hüfinger haben's im Städtedreieck vorgemacht: Mit Bürgermeister Michael Kollmeier zog auch das gemeinsame Essenspäuschen zwischen der öffentlichen und der nichtöffentlichen Sitzung ein. Gleichzeitig wird die heimische Gastronomie unterstützt, die sich zu jeder Sitzung etwas anderes einfallen lässt – vom leckeren Smoothie, über kleinen Quiches bis hin zu Gläschen, die mit Köstlichkeiten gefüllt sind.

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Die Donaueschinger haben's nachgemacht. Nach einem Antrag von CDU-Fraktionssprecher Konrad Hall und reichlichen Diskussionen unter der Hand, ob Essen während oder in der Sitzungspause nun wirklich nötig ist oder ob dann womöglich Nahrungsmittel weggeschmissen werden müssten, gibt es auch im Seminarbereich der Donauhallen ein kleines Buffet. Zur Auswahl: Brezeln – mit und ohne Butter. Wobei sich unter den Donaueschinger Räten schon eine eindeutige Vorliebe für Butterbrezeln herauskristallisiert hat.

Während die Hüfinger gemütlich speisen, wünscht sich allerdings ein Stadtrat eher nach Donaueschingen – doch nicht so sehr aus thematischen, sondern aus kulinarischen Gründen. Denn SPD-Stadtrat Sigmund Vögtle hätte lieber Brezeln, als "dieses Feinschmecker-Essen." In diesem Fall wird der Klassenkampf sogar am Buffet geführt.

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Doch was ist eigentlich mit den Bräunlinger Stadträten, die zeitgleich auch kommunalpolitische Probleme wälzen und nur in flüssiger Form mit Mineralwasser, Saft und Softgetränken versorgt werden, aber überhaupt nichts zu essen bekommen? Zumindest einem muss wohl während der Sitzung das Wasser im Mund zusammengelaufen sein, denn bevor SPD-Stadtrat Reinhard Isak zum Löffel griff, zückte er erst sein Smartphone und dokumentierte die Hüfinger Ratsversorgung. Der Adressat? Ein Bräunlinger SPD-Stadtrat, der einst mal in den Hüfinger Reihen gesessen hat, nun aber in der Nachbarstadt kommunalpolitisch unterwegs ist. Aber schließlich gibt's auch irgendwann für die Bräunlinger Räte etwas zu essen – wenn die Sitzung vorbei ist, die Arbeit getan ist und noch der Ausklang in einer Bräunlinger Gaststätte ansteht.

http://stephanie.jakober@suedkurier.de