• 23. Februar 2018: Der Hüfinger Gemeinderat verabschiedet die überarbeiteten Geldanlagerichtlinien: Diese sehen vor, dass die Stadt ihr Geld nur bei Banken anlegen darf, die ein A-Rating oder besser aufweisen.
  • 15. Dezember 2020: Die Kämmerei und ein Finanzmakler kommunizieren miteinander. Der Finanzmakler empfiehlt die Greensill-Bank und teilt mit, diese habe ein A-Rating. „Diese Angabe war schon seit zwei Monaten überholt“, sagt der Fachanwalt Andreas Lang.
  • 29. Dezember: Es sind bei der Stadt Hüfingen viele Zuschüsse und Hilfsgelder eingetroffen. Doch es drohen Strafzinsen, also wird eine andere Lösung gefunden. „Aus dem Kegel von Anlagen, die geprüft wurden, ist die Greensill-Bank übrig geblieben ist“, sagt Bürgermeister Michael Kollmeier. Er sei informiert worden habe das auch positiv zur Kenntnis genommen. Gemäß der Anlagerichtlinien sei er aber nicht der Entscheider. Allerdings habe ein Konto bei der Greensill-Bank eröffnet werden müssen. Dazu habe es seine Unterschrift gebraucht. „Weil der Finanzmakler am 29. Dezember die Abwicklung abgelehnt hat, hat die Stadt Hüfingen direkt mit der Greensill-Bank abgeschlossen“, erklärt Lang. Weil der Finanzmakler aber seine Auskunft vom 15. Dezember gezielt auf Anfrage der Stadt Hüfingen erteilt habe, werde nun geprüft, ob er haftbar ist.
  • 5. Januar: Die Stadt Hüfingen tätigt bei der Greensill-Bank zwei Anleihen: 1,5 Millionen Euro mit einer Verzinsung mit null Prozent und nochmals 1,5 Millionen Euro mit einer Verzinsung von 0,05 Prozent. Laut Kämmerer Michael Binninger sei es nicht ungewöhnlich, dass zwischen der Order am 29. Dezember und der Überweisung am 5. Januar ein Delta liege.
  • 3. März: Die Stadt Hüfingen erfährt nach eigenen Angaben erst an diesem Tag aus den Medien von der Schieflage der Greensill-Bank.
  • 4. März: Der Gemeinderat tagt sowieso. In nicht-öffentlicher Sitzung informieren Bürgermeister und Kämmerer darüber, dass die Stadt Hüfingen bei der Greensill-Bank drei Millionen Euro angelegt wurden. Für erstaunen sorgt allerdings, dass die Stadträte am 2. März eine Liste der Geldanlagen erhalten haben, auf dem die Greensill-Bank nicht aufgeführt ist.
  • 9. März: Die Stadt Hüfingen meldet den Vorfall bei der Eigenschadenversicherung.
  • 11. März: Der SÜDKURIER hakt bei Bürgermeister Michael Kollmeier nach, was an den Informationen dran ist, dass Hüfingen drei Millionen Euro bei der Greensill-Bank angelegt haben soll. Bürgermeister Michael Kollmeier verweist auf die vorbereitete Pressemitteilung, die an diesem Tag verschickt werden soll.
  • 12. März: Es findet eine Sondersitzung für die Fraktionssprecher statt, bei der über den Greensill-Fall diskutiert wird.
  • 15. März: Betroffene Kommunen wie Bad Dürrheim, Bötzingen, Heidenheim, Mengen, Weissach und Hüfingen schließen sich zusammen. Es wird ein Rechtsanwalt beauftragt.
  • 16. März: Der Bürgermeister teilt mit, dass die Aufarbeitung voranschreitet und benennt einen Mitarbeiter der Kämmerei als Schuldigen. Zwar teilt er keinen Namen mit, aber die genau Funktion.
  • 30. März: Der Rechtsanwalt hat die Forderungen der Stadt Hüfingen beim Insolvenzverwalter angemeldet.