Hüfingen Am Horizont ist Land in Sicht für die Schüler, das Lehrerkollegium und den Elternbeirat bezüglich der Eindämmung des alltäglichen Verkehrschaos vor der Lucian-Reich-Schule. Der Gemeinderat fasste einstimmig den Beschluss zur Erarbeitung eines von Lehrerin Birgit Nolting initiierten Schülerlotsenkonzepts, welches auf Antrag der SPD-Fraktion den Weg auf die Tagesordnung fand.
Nolting berichtete von einem großen Handlungsbedarf, bei dem sie ein Schülerlotsenkonzept als einen von vielen wichtigen Bausteinen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf dem Schulweg bezeichnete. Mit Blick auf die ähnlich gelagerte Verkehrssituation vor der Donaueschinger Eichendorffschule hielt sie einen Zebrastreifen zur sicheren Überquerung der Hohenstraße, eine Geschwindigkeitsbeschränkung während der Schulzeiten von 30 auf 10 Stundenkilometer oder bauliche verkehrsberuhigende Maßnahmen für denkbar.
„Ein Schülerlotsenkonzept erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern stärkt auch das Verantwortungsbewusstsein der Schulkinder“, ergänzte Nolting, die im Übrigen die leicht kurvige Straßenführung zwischen Schule, Physiotherapie und Hallenbad insbesondere für die Schulkinder als weiteres Problem beim Überqueren der Straßen ausmachte.
Elternbeiratsvorsitzender Salvatore Sangiorgio lud das Gremium ein, das tägliche Verkehrschaos vor Schulbeginn zwischen 8 und 8.30 Uhr sowie nach Schulende am Nachmittag ab 16 Uhr live zu erleben. Seine Hoffnung ruht nun auf einer schnellen und zielgerichteten Lösung.
Bürgermeister Patrick Haas dankte für die Energie und das Herzblut, mit dem die Initiatoren sich bislang für die Erarbeitung eines dauerhaften Schülerlotsenkonzepts und bezüglich der Erhöhung der Verkehrssicherheit an der Lucian-Reich-Schule engagierten. Er sicherte eine möglichst zeitnahe Bearbeitung des Themas zu, wobei die Lucian-Reich-Schule und speziell Birgit Nolting, die Verkehrswacht sowie die weiteren Entscheidungsträger einbezogen werden sollen.
Für Mitte Mai kündigte er eine Verkehrsschau an, in welcher weitere Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung erörtert werden. Zudem verwies Haas auf das bisher nicht in Auftrag gegebene Verkehrskonzept für die Stadt, welches der Gemeinderat infolge des Lärmaktionsplans befürwortete. Hass teilte mit, im Verkehrskonzept seien ebenfalls Lösungsmöglichkeiten für die unbefriedigende Situation auf der Hohenstraße zu erwarten.
Im Gemeinderat waren sich die Fraktionen einig, dass neben der Erarbeitung eines Schülerlotsenkonzepts die angestoßene Diskussion zu weiteren Sicherheitsmaßnahmen dringend erfolgen muss. Petra Moog (CDU) begrüßte den SPD-Antrag. Sie sprach von einem überfälligen Schritt, die Verkehrssicherheit an der Schule zu erhöhen. „Der Antrag zeigt, was engagierte Personen erreichen können“, lobte Mete Ünal (SPD), der dafür plädierte, alle Möglichkeiten bezüglich eines sicheren Schulwegs für die Kinder auszuloten. Er bedauerte, dass seit der Einreichung des Antrages am 20. Februar 77 Tage verstrichen sind.
„Alles, was zur Sicherheit der Kinder beiträgt, ist sinnvoll“, dankte Michael Steinemann (Freies Forum) für die Einreichung des Antrages. Von der Verkehrsschau erhofft er sich, dass sie bezüglich weiterer Maßnahmen Licht ins Dunkel bringt. Peter Albert (LBU) warf schließlich noch einen Blick in die Historie: „Bereits 1992 erwähnte ein Stadtanzeiger, dass Lösungen zur Erhöhung der Sicherheit auf dem Schulweg entlang der Hohenstraße in Richtung Lucian-Reich-Schule notwendig sind“, befürwortete Albert die aktuell geplanten Lösungsschritte.