Der Verkehr sucht sich immer einen Weg: Besonders dann, wenn die übliche Strecke gesperrt ist. So auch im Falle der Bundesstraße 27, die aktuell zwischen der Behlaer Höhe und Blumberg gesperrt ist und der offizielle Umleitungsstrecke, die über die Bundesstraße 31 bis nach Kirchen-Hausen und über die Landstraße 185 nach Blumberg ausgeschildert ist, und eine halbe Weltreise bedeutet. Über Hausen vor Wald und das Achdorfer Tal, über Fürstenberg und Neudingen oder über Behla und Sumpfohren – die Nebenstrecken sind aktuell viel befahren und oft wird auch schnell ein landwirtschaftlicher Weg als Alternative gewählt. Verbotsschilder spielen oft keine Rolle.

In Behla, wo man sich gerade erst daran gewöhnt hat, dass mit der Umfahrung keine Fahrzeugkolonne mehr durch das Dorf rollt, ist die Situation besonders prekär. Denn dort führt die inoffizielle Umleitung direkt am Kindergarten vorbei. Zwar ist dort die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer begrenzt. Doch viele halten sich offenbar nicht daran. „Da sind viele Kinder und Tiere unterwegs, es kann nicht sein, dass da die Autofahrer mit 60, 70 Sachen durchbrausen“, sagt Monika Multerer. Die Hüfingerin führt in diesem Bereich immer einen Hund aus und hat die Situation in den vergangenen Tagen beobachtet. Ein kleines Kätzchen sei schon überfahren worden. „Ich sehe da wirklich eine Gefahr“, erklärt sie. Denn neben der Kindertagesstätte und dem Kindergarten gibt es an der Straße auch noch das Kinderhaus und die Sporthalle. „Da sind wirklich sehr viele Kinder unterwegs.“
Monika Multerer
Verständnis, dass nicht jeder die lange Umleitung fährt, hat sie. Allerdings gebe es auch geeignetere Wege, wie beispielsweise über Fürstenberg oder Sumpfohren. Und wenn schon durch Behla, dann bitte mit angepasster Geschwindigkeit. „Ich kann nicht verstehen, dass man da nicht kontrolliert.“
Die Problematik kennt auch Ortsvorsteher Christoph Martin.
Er hat bereits am Montag einen Anruf bekommen, in dem ihm geschildert wurde, dass quasi eine Autobahn am Kindergarten vorbeiführt. Zuerst hielt er die Schilderung für etwas übertrieben. „Ich habe dann die Kindergartenleiterin Sabrina Haberland angerufen und die hat es mir bestätigt“, erklärt der Ortsvorsteher. Zusätzlich würden auch die Feldwege unter dem hohen Verkehr leiden. „Die waren alle gerichtet und jetzt ist das Bankett wieder ausgefahren.“
Doch wie soll man die Autofahrer für die Gefahr sensibilisieren?
Der Ortsvorsteher nahm Kontakt mit dem Bauhofleiter Georg Hirt auf. „Er hat wirklich ganz schnell reagiert“, lobt Martin. Wenig später wurde nämlich nicht nur das Tempo-30-Schild erneuert, sondern auch noch ein zusätzliches Schild aufgestellt, das vor dem Kindergarten die Autofahrer darauf hinweisen soll: Achtung Kinder!