Für Schule und Lehrer ist es ganzheitliches Lernen mit allen Sinnen und Erlebnispädagogik in freier Natur, für die Kinder der Schlossschule und der Hornenbergschule ist der neue Schulgarten einfach ein großer Spaß. Gemeinsam mit Gärtnermeister Alexander Zonta lernen die Grundschüler und ein Teil der Hauptstufenschüler der Förderschule jetzt alles, was man über einen Garten wissen muss. Sie pflanzen, gießen, jäten, beobachten, riechen, bewundern und irgendwann werden die Kinder auch einmal die Früchte ihrer Arbeit ernten. Möglich gemacht wurde das Projekt durch die Gemeinde Immendingen, die für den Schulgarten direkt neben dem Grundschulgebäude 2000 Euro bereitgestellt hat und den Einsatz von Gemeindegärter und Bauhof erlaubt.
- Lernen beim Gärtnermeister: Wer die kleine grüne und blühende Oase bei der Grundschule betritt und die Kinder um Alexander Zonta herumwuseln sieht, der spürt sofort die riesige Begeisterung, mit der die Schüler ihren neuen Schulgarten angenommen haben. An diesem Tag werden Bohnen gepflanzt, teils schon im Unterricht in Töpfen herangezogen. Außerdem setzen die Schüler Wicken am Zaun. In der dritten Woche seit Projektbeginn können schon die sorgfältig angelegten Beetreihen bestaunt werden. Es gibt zig verschiedene Sorten von Erdbeeren und Himbeeren, gepflanzt wurden auch Kiwi, Brombeeren, Rhabarber, Fenchel, Lavendel, ein Maulbeerbaum und vieles mehr. Bei Alexander Zonta lernen die Kinder alles über die Pflanzen. Sie sind sehr wissbegierig, stellen ständig Fragen.

- Gemeinsames Projekt: Beim Projekt Schulgarten sind Schüler der Schloss- und der Hornenbergschule gemeinsam aktiv. An diesem Morgen arbeiten die Schüler der Klassen 2a und 2c der Schlossschule mit ihren Lehrerinnen Anja Minder und Sarah Stärk im Garten. Von der Hornenbergschule sind es Kinder der Grundstufe 1 bis 4 mit ihren Lehrerinnen Dorothee Schwende und Christina Breyton, wobei bei den Förderschülern auch die Klassen fünf und sieben der Hauptstufe beteiligt sind. Sarah Stärk berichtet, dass die Schüler im Unterricht für das Gartenprojekt vorbereitet werden. Im Klassenzimmer befassen sie sich mit der Frage, wie Pflanzen wachsen, haben erste Bohnen in Töpfen gezogen und ein „Bohnentagebuch“ geführt.
- Bezug zur Natur: Schulleiterin Julia Wollenhöfer von der Schlossschule geht mit den Kindern von Beet zu Beet, zupft kleine Blätter von Lavendel oder Fenchel ab, lässt die Kinder fühlen, schmecken und riechen. „Der Schulgarten ist ein wertvoller Lern- und Erlebnisort der Schule, lässt die Natur mit allen Sinnen erfahren“, sagt Julia Wollenhöfer. Der Bezug zur Natur, der immer mehr verloren gehe, werde wieder hergestellt, gleichzeitig Umweltschutz betrieben und mit zusätzlichen Aktivitäten wie etwa dem Bau eines „Insektenhotels“ oder dem Anlegen eines Wildblumenbeets sogar noch Artenschutz betrieben. Außerdem würden soziale Kompetenzen wie Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Geduld und Ausdauer erlernt.

- Pflanzaktion in Hattingen: Zu engagierten Mini-Gärtnern sind gleichzeitig auch die Kinder des Kindergartens St. Bernhard in Hattingen geworden. Denn sie pflanzen in diesem Jahr ihr eigenes Gemüse wie Kolrabi, Salat, Rote Beete, Radieschen und Möhren an. Mit Rat und Tat unterstützt sie dabei der Edeka-Kaufmann Holger Milkau aus Geisingen. Er ist Pate des Projekts „Gemüsebeete für Kids“ der Edeka-Stiftung und hilft bei Bepflanzung, Pflege und Ernte des Hochbeets. „Unser Ziel ist es, bei den Kindern das Verständnis für Lebensmittel und ausgewogene Ernährung frühzeitig zu schärfen“, erklärt Holger Milkau die Zielsetzung des nachhaltigen Projekts, das auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden soll.
Bewegtes Lernen
Der neue Schulgarten von Schlossschule und Hornenbergschule erfüllt in mehrfacher Hinsicht einen sinnvollen Zweck. Neben dem Kennenlernen von Natur, Umwelt- und Artenschutz sowie der Bildung sozialer Kompetenzen ist der Garten auch ein Raum, in dem sich die Schüler im Freien bewegen. Damit bildet der Schulgarten einen weiteren Baustein in Bezug auf das „Bewegte Lernen“, denn die Schlossschule wird künftig Grundschule mit „Sport- und bewegungs-erzieherischem Schwerpunkt“ und strebt dafür ein entsprechendes Zertifikat an. (feu)