Einen Mix aus modernem, barrierefreiem Wohnen und den Annehmlichkeiten eines Hotels sollen Gäste und Bewohner ab Sommer 2025 im neuen Immendinger Boardinghouse erleben. 1
23 Service-Apartments unterschiedlicher Größe entstehen derzeit in dem Multi-Millionen-Euro-Projekt am Ortseingang, für das nun das Richtfest angesagt war. Zwar hatte sich der Baubeginn verzögert, doch wurde der Rohbau dann innerhalb von rund fünf Monaten realisiert. Ziel sei die Eröffnung in einem Jahr, so Marc Bosserhoff vom Investor Maurit GmbH.
Eigentlich schon früher fertig
Eigentlich war beim ersten Spatenstich für die Anlage im April 2023 noch vom baldigen Baustart ausgegangen worden. Dann aber blieb es bis zum Jahresende bei Erdarbeiten. Die Maßnahme wurde noch einmal überplant. Statt 136 sind es nun nur 123 Apartments, dafür wurden neben den im allgemeinen 25 Quadratmeter großen Wohneinheiten noch vier Familienzimmer pro Etage und zwei behindertengerechte Zimmer mit etwa der doppelten Größe berücksichtigt.

Anfang 2024 begann der Bau mit dem Einbringen der Bodenplatte. Entsprechend der Planung von Architekt Peter Weber und unter Leitung von Generalunternehmer DoPro Bau realisierte die Hans J. Theurer Hoch- und Tiefbau im Anschluss den Rohbau, zu dessen Richtfest nun Vertreter der Gemeinde und der Gemeinderat eingeladen waren.
Schlüsselprojekt für Immendingen
Bürgermeister Manuel Stärk unterstrich, dass die Gemeinde schon seit 2012 erste Schritte zur Realisierung eines Hotels in Immendingen unternommen habe, nachdem festgestanden hatte, dass sich das Daimler-Prüfzentrum ansiedeln würde. 2015 waren bereits Investoren und Betreiber gefunden, doch die Pläne zerschlugen sich. „Für Immendingen ist dies ein Schlüsselprojekt auf dem Weg zum Wirtschaftsstandort“, betonte Stärk und zeigte sich froh über die neuen Investoren und das Gelingen der Maßnahme.
„Wir sind hier gut empfangen worden“, sagte Marc Bosserhoff und dankte neben der Gemeinde und den Nachbarn auch Vertretern des Mercedes-Benz-Prüfzentrums, die das Projekt mit viel Interesse begleitet hatten. Nach der anfänglichen Verzögerung zeigte sich Bosserhoff mit den zügigen Rohbauarbeiten zufrieden. Man suche nun vor allem heimische Unternehmen für weitere Arbeiten.
Boardinghouse – was ist das überhaupt?
„Wir werden oft gefragt, seid ihr nun ein Hotel oder keins?“, sagte Bosserhoff, und bezeichnete das neue Boardinghouse als einen „Mix“. Über die Fortschritte des Projekts freute sich seitens der Investoren auch Per Nyström. Henning von Schwerin, Geschäftsführer und Betreiber des Hauses, war überzeugt, dass das „außergewöhnliche Projekt Erfolg haben wird.“ Ab September mache er sich auf die Suche nach ei
nem möglichst einheimischen Betreiberpaar aus dem Hotelfach, für das es im Gebäude auch eine Betreiberwohnung gibt.
Was die Versorgung der Gäste angeht, so arbeitet der Betreiber mit dem benachbarten Edeka-Markt Milkau zusammen. „Die Gäste können ihren Bedarf im Vorab oder während ihres Aufenthalts dort anfordern“, so von Schwerin. Im Boardinghouse selbst gibt es außerdem neben einer Hotel-Rezeption einen Aufenthaltsraum und die Möglichkeit der Versorgung aus Automaten. Vorgesehen sind auch ein Wäscheraum, ein Fitnessbereich, ein Mediaraum, ein Besprechungszimmer und ein Aufenthaltsbereich im Freien.
Rund 20 Arbeitsplätze werden entstehen
Beim Personal wird neben dem Betreiberpaar ein Hausmeister für den technischen Bereich benötigt, aber auch Servicekräfte, etwa für die Reinigung. Dadurch entstehen rund 20 Arbeitsplätze. Das Schlüsselsystem ermöglicht es den Gästen, ihr Apartment auf Wunsch komplett digital zu beziehen: sie können mit Hilfe ihres Handys über Bluetooth einchecken und ihre Zimmertür öffnen.