Jutta Freudig

Die Nutzung digitaler Medien für die Schulsozial- und die Jugendarbeit ist 2020 zum wichtigsten Gut geworden, um Kontakte aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Das unterstrichen Schulsozialarbeiterin Ann Katrin Schilling und Jugendreferent Wolfgang Weber bei ihren Vorträgen bei der Sitzung des Gemeindeverwaltungsverbands Immendingen/Geisingen. Hinter beiden liegt trotz der Corona-Situation ein äußerst arbeitsreiches Jahr und beide planen für 2021 einen Neuaufbruch. Schilling mit mehr Präventionsarbeit, Weber mit einer internationalen Jugendbegegnung.

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  • Schulsozialarbeit: Mit ihrer Arbeit hat Ann Katrin Schilling einschließlich des zu Beginn noch coronafreien Schuljahres 2019/20 bis zu 770 Schüler an der Reischach-Real- und Werkrealschule erreicht, bis zu 232 Schüler an der Schlossschule Immendingen und bis zu 108 an der Grundschule Geisingen. Individuelle Beratung gab die Schulsozialarbeiterin für 837 Jungen und 615 Mädchen an der Reischachschule, für 481 Jungen und 202 Mädchen an der Schlossschule sowie für 157 Jungen und 93 Mädchen an der Grundschule Geisingen. Zentrale Themen der Einzelfallarbeit waren zum Beispiel aggressives Verhalten bis hin zu Schlägereien, Schul- und Prüfungsangst, Schulverweigerung, gesundheitliche Probleme, physische und psychische Gewalt im Elternhaus, Trennungsangst, Drogen oder Spielsucht.
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  • Betätigungsfelder: Aktiv war Schilling außerdem etwa beim sozialen Kompetenztraining und sozialer Gruppenarbeit, in der Projektarbeit, etwa mit einem Stuntman oder mit jüdischen Jugendlichen, Streitschlichterausbildung, Prävention, Übergang Schule-Beruf, Ferienprogrammen, Netzwerkarbeit und breit angelegter sozialpädagogischer Arbeit während der Corona-Krise. Dazu gehörte der intensive Austausch mit den Schülern über die sozialen Medien, Hausbesuche, Krisenintervention, Videochats, Gespräche mit Lehrern und eigenen Kollegen. Schilling: „Die Schulsozialarbeit musste während der Coronazeit kreative Ideen entwickeln, um den Kontakt zu Schülern und Elternhaus nicht zu verlieren.“
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  • Jugendarbeit: Vor enorme Herausforderungen gestellt sah sich auch Jugendreferent Wolfgang Weber, der sowohl in der offenen als auch in der mobilen Jugendarbeit 1746 Jugendliche und junge Erwachsene von 14 bis 27 Jahren betreut. „Jetzt findet ganz viel digital statt,“ so Weber. Damit sei der Ansprechpartner der Jugend rund um die Uhr erreichbar. Sowohl in der offenen Arbeit mit Jugendlichen, als auch in Einzelfallhilfe und Gruppenarbeit, bei der Begleitung selbstverwalteter Jugendtreffs und der Jugendberatung wurden auch 2020 wichtige Aufgaben erledigt und neue Ziele gesteckt. Dazu zählt unter anderem die Stärkung des Leitungsteams für den Geisinger Jugendclub und die Bildung eines solchen Teams in Immendingen. Eine internationale Jugendbegegnung mit 80 jungen Leuten soll im Sommer 2021 in Geisingen stattfinden.
  • Problemlöser: Die Bürgermeister Manuel Stärk aus Immendingen und Martin Numberger aus Geisingen unterstrichen am Ende der Beratung den hohen Stellenwert der Schulsozial- und Jugendarbeit. Auch im ländlichen Raum müsse man der Jugend helfen, Lösungen für ihre Probleme zu finden.