Königsfeld Positiv, auch im Vergleich mit 2023, fällt Königsfeld in der polizeilichen Kriminal- und Verkehrsunfallstatistik 2024 auf, wie Kai Stehle, Leiter des Polizeireviers St. Georgen, im Gemeinderat Königsfeld berichtete. Die Häufigkeitszahl – die Umrechnung der Straftaten auf 100.000 Einwohner – liege in Königsfeld mit 1653 im Vergleich zu anderen Städten eher niedrig. Durchaus positiv sei der Rückgang der Straftaten von 127 in 2023 auf 101 Fälle. Davon wurden 62 aufgeklärt, was ein ganz gutes Ergebnis sei. Straftaten gegen das Leben gab es keine, aber drei gegen die sexuelle Selbstbestimmung, was im Schnitt der letzten fünf Jahre liegt.
Es gab 24 Rohheitsdelikte wie Nötigung oder Körperverletzung. Zwar entspricht das einer Steigerung um drei Fälle, allerdings sank gefährliche Körperverletzung von drei auf eins. Diebstahlsdelikte sanken deutlich von 58 auf 40. Ein bisschen Sorge mache ihm die landesweit steigende Zahl von Tageseinbrüchen, die sich in Königsfeld ebenfalls von einem auf drei Fälle erhöhte, so Stehle. Das sei für Betroffene immer sehr belastend, für die Aufklärung habe die Polizei entsprechende Konzepte. Vermögens- und Fälschungsdelikte stiegen leicht, bewegen sich aber mit zehn Fällen „im niedrigen Bereich“.
Zudem sanken Sachbeschädigungen von 28 auf 19. Ein kontinuierlicher Rückgang ist bei Rauschgiftdelikten mit nur zwei Fällen zu beobachten. Sehr erfreulich sei der Rückgang bei Gewalt- und Straßenkriminalität sowie Aggressionsdelikten im öffentlichen Raum. Das spreche dafür, dass hier einiges sehr richtig laufe. Allerdings stieg die Gewalt gegen Polizeibeamte von null auf zwei Fälle an. Es habe auch verletzte Kollegen gegeben. 60 Tatverdächtige wurden ermittelt, 47 davon männlich, 13 weiblich. Sehr gefreut habe ihn, dass die Tatverdächtigen unter 21 Jahren von 18 auf vier sank. Dazu kamen zwei Tatverdächtige zwischen 14 und 18 Jahren, aber keine Kinder.
Die Zahl der Verkehrsunfälle im Ort fiel von 17 auf zehn, mit fünf Schwer- und elf Leichtverletzten, aber keinen Verkehrstoten. Insgesamt seien es erfreuliche Zahlen für Königsfeld, die keinen Grund zur Sorge gäben, so Stehle. Er dankte Bürgermeister Fritz Link und der Verwaltung für „immer gute Zusammenarbeit“.
Dieses Lob gab Link zurück, bemängelte aber ein „Präsenzproblem“ vor allem am Natursportpark, wo Sachbeschädigungen aufträten. Präventivüberwachung signalisiere, dass man sich nicht im rechtsfreien Raum befinde. Laut Stehle seien „mit schmalem Personalansatz“ neun Gemeinden mit 46.000 Einwohnern zu betreuen. Ein oder zwei Kollegen weniger, dann könne man das Revier fast nicht aufrechterhalten. Man kenne Schwerpunkte, könne aber nicht alle Gemeinden jede Nacht anfahren. Öfters komme Verstärkung aus Nachbargemeinden.
Auf eine Frage von Beate Meier erklärte er, dass die Aufklärungsquote bei Sachbeschädigungen nicht so hoch sei, da man oft schwer an Verdächtige herankomme. Das hängt laut Link auch von der Zahl der Anzeigen aus der Bevölkerung ab. „Schockiert“ war Uwe Götz von der Gewalt gegen Polizeibeamte. Gegen sonstige Hilfsorganisationen gab es aber keine Vorfälle, so Stehle.