Wie stemmt man ein fünftägiges Fest? Lara Hils und Maximilian Weißer wissen es ganz genau. Die Vorsitzenden der Landjugend Weiler haben das 64. Kreiserntedankfest vorbereitet. Das findet vom 2. bis 6. Oktober im Königsfelder Ortsteil Weiler statt.
Die Weiler Landjugend ist damit bereits zum neunten Mal Gastgeber in ihrer 57-jährigen Vereinsgeschichte und Rekordhalter unter den 17 Landjugendgruppen im Kreisgebiet.
Wer veranstaltet das Kreiserntedankfest 2025?
Was war der Anlass, dass ihr diese Großveranstaltung nach 2018 erneut ausrichtet?
Lara Hils: Im Herbst 2023 wurden wir Vorstände von der Gemeinde gefragt, ob wir dieses Fest ausrichten würden. Zu 50 Jahre Gesamtgemeinde Königsfeld 2025 soll in jedem Ortsteil eine größere Veranstaltung stattfinden. Das haben wir dann in der Gruppe angesprochen und fast alle waren begeistert. Wir haben uns dann bei der Gruppenleitersitzung der Kreislandjugend um die Ausrichtung beworben und den Zuschlag erhalten.
Wann wurde konkret mit den Vorbereitungen begonnen und wie oft habt ihr euch bisher zu Sitzungen getroffen?
Maximilian Weißer: Im Januar 2024 haben wir einen Festausschuss gegründet, der aus 18 Personen im Alter von 20 Jahre bis über 50 Jahre besteht. Seither haben wir uns 26-mal zu Sitzungen getroffen. Weitere Termine hatten wir mit der Feuerwehr, DRK, Polizei und Gemeinde. Außerdem wurden wir von Brauereien, Getränke- und Weinhändlern eingeladen, um mit ihnen Verträge auszuarbeiten.
Konntet ihr auf den Erfahrungsschatz von früheren ausgerichteten Kreiserntedankfesten zurückgreifen?
Hils: Ja total. Sowohl gute, als auch schlechte Erfahrungen haben uns da sehr viel geholfen. Schön ist, dass auch Ältere im Festausschuss dabei sind und ihr Wissen weitergeben. Es sind einige Personen darunter, die auch schon 2018 diesem Gremium angehörten.

Wie viele Personen werden für diese fünf Tage gebraucht und war es schwer, sie zu bekommen?
Weißer:Wir haben circa 900 Arbeitsdienste mit je sechs bis acht Stunden eingeteilt. Unterstützung haben wir dabei vor allem aus dem Ort von Vereinen und Bürgern erhalten. Wir haben vor zwei Jahren bei der Landjugend St. Georgen angefragt, ob wir bei deren Ausrichtung des Kreiserntedankfestes Arbeitsdienste mit 15 bis 20 Personen übernehmen dürfen, die jetzt uns helfen. Das haben wir auch bei weiteren Vereinen so gemacht. Da kamen über ein Dutzend Veranstaltungen zusammen. Etwa 20 Vereine werden uns helfen. Wir müssen aber nach unserem Fest noch die Gegenleistung bei dem einen und anderen Verein erbringen.
Wo können Besucher, die mit dem Auto kommen, parken?
Hils: Rund um Weiler herum gibt es neun Parkplätze. An allen fünf Ortseingängen sind Parkplätze auf Wiesen ausgeschildert, die uns die Landwirte dankenswerterweise zur Verfügung stellen. So viele Parkmöglichkeiten hatten wir auch 2018 und das hat gut gereicht. Damit Besucher unbeschwert feiern können, bieten zwei hiesige Busunternehmen gegen Gebühr für die Abendveranstaltungen am Donnerstag und Samstag einen Shuttle-Transfer an und verkehren im Umkreis von circa 20 Kilometer in alle Richtungen.
Wie hoch muss man für so ein großes Fest in Vorleistung gehen?
Weißer: Für das Zelt und für die engagierten Musikbands musste eine Anzahlung geleistet werden. Zusammen wird das im fünfstelligen Bereich liegen. Ein Großteil von dieser Summe konnten wir über Sponsoring abdecken, den Rest aus der Vereinskasse.
Das Kreiserntedankfest hat seinen Höhepunkt mit dem Festumzug am Sonntag. Würde dieser eine Tag nicht ausreichen?
Hils: Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, wie viele Tage so ein Fest dauert. Das macht jede Landjugend nach ihren eigenen Vorstellungen. Die ganze Infrastruktur – ein Zelt braucht es immer – für nur einen Tag würde sich nicht lohnen. Da fehlen dann wichtige Einnahmen.
Welche Arbeiten außer Zeltabbau stehen nach dem Fest noch an?
Weißer: Es müssen die ausgeliehenen Dekorationen abgebaut und wieder zurückgebracht und die Festplatzwiese muss wieder hergerichtet werden. Dann steht noch ein Helferfest an, das organisiert werden muss. So schnell geht uns die Arbeit nicht aus.