Außergewöhnlicher Arbeitseinsatz im Bereich der Höllentalbahn zwischen Löffingen und Rötenbach: Ein Transporthubschrauber war hier am Mittwoch im Einsatz, um Masten für die neue Oberleitung an ihre entsprechenden Positionen zu fliegen und dort abzusetzen, so dass die Arbeiter die schweren Eisenteile auf ihre Fundamente montieren konnten.
Seit Frühjahr 2018 laufen die Arbeiten für die Elektrifizierung der Höllentalbahn. Am 1. November 2019 soll das Projekt fertig sein und damit eine Fahrt von Breisach bis nach Villingen ohne Umsteigen möglich.

- Oberleitungsmasten: „Jetzt wurde ein Meilenstein des Großprojekt angesetzt“, wie Bahn-Projetksprecher Jürgen Friedmann erklärte. 250 Oberleitungsmasten werden an zwei Tagen aufgestellt. „Hierzu wurde extra ein Helikopter aus Tirol geordert“, informierte Projektkoordinator Salwan Maschad. Die Oberleitungsmasten sind zwischen sechs und acht Meter lang. Die Flachmasten haben ein Gewicht zwischen 600 bis 800 Kilogramm, die Winkelmasten 1,2 Tonnen.

- Frachthubschrauber: Verantwortlich für den Flugablauf ist Christian Salzmann, der auch schaut, dass die Masten gut am Helikopter befestigt werden. Beim Ablassen stehen fünf bis sech Arbeiter um die betonierten Fundamente. Punktgenau müssen die Pfosten in diesen Fundamten montiert werden, die dann mit entsprechenden Bolzen befestigt werden. Per Funk bekommt der alleinfliegende Pilot die Aufforderung, den Oberleitungsmasten auszuklinken. In der Stunde können etwa 14 Masten transportiert werden.

- Große Herausforderung: Für den Piloten ist diese Arbeit, besonders bei den aktuellen Wind- und Sichtverhältnissen eine große Herausforderung, denn die schweren Oberleitungsständer schwanken ordentlich beim Transport. Insgesamt sind 30 Personen bei dieser Arbeit im Einsatz. Allerdings gehören über 200 Arbeiter zum Team, alleine schon vom Hauptauftraggeber, der Baufirma Leonard Weiss. Mit dem Projekt selbst sind 300 bis 400 Personen befasst. „Arbeiter aus ganz Europa„, erklärt Friedmann. Nach einer bis eineinhalb Stunden muss der Hubschrauber aufgetankt werden. Ein mit Kerosion betankter Lastwagen kam ebenfalls aus Österrreich mit. Die Piloten sind wahre Experten bei diesen Lastenflügen.

- Lagerflächen: Dicht an dicht liegen die Oberleitungsmasten auf dem Lagerplatz in Löffingen zwischen Schneekreuz und Stettholz auf der Wiese. „Ein weiterer Lagerplatz ist westlich von Unadingen eingerichtet“, so Jürgen Friedmann. Jeder Mast ist nummeriert, um ins richtige Fundament eingesetzt werden zu können. „Das gesamte Projekt, aber speziell auch diese Aktion ist eine logistische Herausforderung, ein Meilenstein im Projektfortschritt“, informiert Projekt-Ingenieurin Frauke Marbugen. Nur so könne der Termin 1. November eingehalten werden.

- Rücksicht auf Natur: Diese Art des Aufstellens der Oberleitungsmasten ist etwas Besonderes, denn es wurde die Strecke von Rötenbach beim Kapftunnel bis Neustadt in Angriff genommen. Immer wieder galt es für die Verantwortlichen in die Rötenbachschlucht zu fahren, um nach dem Rechten zu sehen. „Wir nehmen ganz bewusst Rücksicht auf die Natur und hier auf das Auerhahn-Gebiet“, informierte der Pressesprecher. So wurden auch die Zufahrtswege um das Gebiet herumgebaut.
- Fundamente: Schon die Fundamente auszuheben und zu betonieren war eine Knochenarbeit, denn die Arbeiter mussten sich durch hartes Felsmaterial kämpfen. Rund aller 50 Meter wurde ein Fundament ausgehoben, betoniert und wird nun mit den Oberleistungsmasten versehen.
Elektrifizierung
Bis zum 31. Oktober 2019 soll die Elektrifizierung der Höllentalbahn zwichen Neustadt und Donaueschingen fertig sein. Bisher liegt das Großprojekt im Zeitrahmen. Mit dem Setzen der Masten für die Oberleitungen wurde ein großes Stück der Arbeiten realisiert. Die Tunnelarbeiten laufen weiter auf Hochtouren, an fünf Tunnelbauwerken müssen die Schienen um bis zu 70 Zentimeter gesenkt werden. Auch die Bahnhöfe müssen barrierefrei gestaltet werden.