Löffingen-Unadingen Als geschickter und beliebter Gastgeber zeigte sich Unadingen beim zehnten Geranienfest nach einer zehnjährigen Pause. Es war der Mix zwischen Kultur, Brauchtum und Vergnügen, welcher zum Erfolg der Veranstaltung führte, obwohl das Wetter nicht ganz ideal war. Zwar war das Geranienfest schon als Veranstaltung im Freien ausgelegt, doch die Vereine hatten fast alle entweder ein Zelt oder Planen über ihre Stände gespannt. Zudem war der Regenschauer eher kurz und beim Höhepunkt – dem Umzug – schien sogar die Sonne.
Die intensive Vorbereitung und Organisation machten sich bezahlt, waren die zahlreichen Gäste aus nah und fern doch voll des Lobes. „Das Speiseangebot ist einfach grandios, so vielfältig und lecker“, erklärte Matthias Braun aus Villingen, als er bei den Landfrauen das Wildgericht genoss. „Das heimische Wild, von uns selbst gekocht, war der absolute Renner“, freute sich die Vorsitzende der Landfrauen, Barbara Heer.
Auch die 80 Kuchen und Torten gingen schnell an die Besucher weg. Schupfnudeln gab es beim Sportverein, Gyros beim Narrenverein, Flammkuchen beim DRK, Rinderzungen-Burger bei Black Forest Food. Überall war auch für vegetarische Angebote gesorgt. So verwandelte sich die Lindenstraße in eine Genuss-Meile.
Leckeres Angebot der Vereine
Pfarrer Johannes Kienzler, der sich über ein volles Gotteshaus beim Geranienfest-Gottesdienst freute, genoss beim Musikverein die Zunge mit Spätzle. Der Musikverein hatte neben den üblichen Speisen täglich ein zusätzliches Gericht. Vielfältig waren auch die Getränke. Bei der Stiefelzunft war der „Sari Spritz“ der absolute Renner, der gerne in der gemütlichen Sitzecke genossen wurde. Gegenüber hatten die Hansele Liköre und Schnäpse im Angebot, während die Landjugendgruppe allerlei Cocktails mixte.
Zum Geranienfest, an dem ganz Unadingen beteiligt war, gehörte auch Musik. Auf drei Bühnen gab es Musik der unterschiedlichsten Genres, von gleich 17 Musikbands präsentiert. Aufgrund eines Todesfalls konnte die Unadinger Band „Bloosmaschii“ nicht auftreten, doch die „Tschägädies“ traten in diese Lücke. Das Programm wurde ergänzt mit Show- und Tanzeinlagen.
Stets umringt war Adelbert Mayer, der Seiler aus Bettmaringen. Auch an die Kinder wurde gedacht, vor allem bei den Gartenspielen, einem wahren Spieleparadies auch für Große. Großen Anklang fand die Geranienschau der Landfrauen. „Eine tolle Auswahl“, bewunderte sie Gabi Brill. „Nur schade, dass die Geranien nicht mehr im Ort überall zu sehen sind“, bedauerte Nikolaus Kaier aus Achdorf.
Im Mittelpunkt stand der Umzug. Hier hatte das Organisationsteam um Ortsvorsteherin Kathrin Kramer ordentlich die Werbetrommel gerührt. „Viele sind schon im Urlaub, aber wir haben einen akustisch und optisch tollen Umzug bekommen“, sagte sie. Als bestes Beispiel gingen die Unadinger selbst voran: mit dem Musikverein, Trachtenträgerinnen, historischer Feuerwehr, Landjugend, dem Geranien-Kurier Hugo, den Unadinger Kindern mit den Kräuterbüscheln und den menschlichen Geranien. Auch ein Oldtimer und ein Geranien-Wagen kamen zum Einsatz. Selbst der Großherzog aus Baden gab sich die Ehre mit den Ehrenmitgliedern des Narrenvereins.
Zu bestaunen gab es Brauchtum von gestern und heute, etwa beim Kirchenchor Bachheim (einstige Heuernte), der historischen Feuerwehr aus Bachheim, den Pfeifers (Arbeit anno dazumal), den Lavendelfrauen aus Löffingen, den Trachten- und Landjugendgruppen aus Mundelfingen, Fürstenberg, St. Peter, Emmingen, Hondingen und der historischen Bürgerwehr Hüfingen. Mit dabei waren auch die Musikvereine Göschweiler, Gündelwangen, Mundelfingen, Bachheim, Hondingen, Neudingen, der Fanfarenzug Löffingen und der Spielmannszug Neustadt.