Ein sakrales Kleinod ist die Weiler Kapelle, die auf weiter Flur zwischen Dittshausen und dem Kirnbergsee zum Verweilen einlädt. Dass diese Kapelle, „Unserer Lieb Frauen“ gewidmet, heute als Kirche wieder reaktiviert wurde, ist mutigen, engagierten Menschen zu verdanken, deren Engagement im Jahr 2009 zur Gründung des „Vereins zum Erhalt und zur Förderung der Kapelle Weiler“ führte. Das verwahrloste Gebäude, das teilweise als Heulager diente, ist dank des großartigen Engagements, durch unzählige ehrenamtliche Arbeitseinsätze und dank großer finanzieller Unterstützung wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zurückgeführt worden. Heute werden hier Gottesdienste gefeiert, aber auch die sakrale Besinnung findet hier jeder Besucher. Peter Spiegel und Paul Hasenfratz, die zur Unterstützung den ehemaligen Ortsvorsteher Georg Rieple mit ins Boot holten, legten die Basis für die Reaktivierung dieser Baaremer Urkirche.
Treffen am morgigen Mittwoch
Nun hat der Förderverein den ersten Kapellenführer herausgebracht, der bei der Jahreshauptversammlung am morgigen Mittwoch, 25. Oktober, vorgestellt werden soll. Eine interessante Geschichte der Weiler Kapelle und des Dorfs Weiler, die weit zurückführt. Das Gotteshaus muss zwischen 1345 und 1400 – so ist es aus den Aufzeichnungen des Historikers Emil Ketterer zu lesen – erbaut worden sein. 1568 wurde das Bauwerk erneuert, die Zahl ist hoch im Türbogen eingemeißelt zu sehen. 2009 konnte die Stadt Löffingen mit dem Fürstenhaus Donaueschingen durch Grundstückstausch die Weiler Kapelle erwerben, im gleichen Jahr wurde sie an den Förderverein zur Restaurierung übertragen. Am 16. Juni 2013 konnte die Weiler Kapelle schließlich wieder geweiht werden.
Der Kapellenführer ist eine interessante und lehrreiche Lektüre, welche nicht nur die Geschichte, sondern auch die Renovierung aufzeigt. Die Kapelle bekam sogar einen Glockenturm, der mit einer ehemaligen Schiffsglocke versehen wurde. Der Marienaltar aus der späten Barockzeit dürfte wohl ursprünglich aus dem Kloster St. Blasien stammen, er ist eine Dauer-Leihgabe aus Breitnau-Höllental. Auch die geschnitzte Madonna aus dem Grödner Tal ist eine Leihgabe aus Löffingen. Die Weiler Kapelle ist auch eine Kirche von heute, was die Corona-Madonna zeigt, die seit 2020 die Außenwand ziert.