Löffingen/Eisenbach – Obwohl der E-Mobilitäts-Spezialist Morat Swoboda Motion (MSM) über volle Auftragsbücher verfügt, musste das Unternehmen zum 1. August Insolvenz anmelden. Die beiden Muttergesellschaften Franz Morat Group und Swoboda sind vom Insolvenzverfahren nicht betroffen.
Morat Swoboda Motion, ein paritätisches Joint Venture zwischen Swoboda und der Franz Morat Group, wurde im Jahr 2018 gegründet. Kerngeschäft des Unternehmens ist die Entwicklung und Produktion von Antriebskomponenten und -systemen für alle mobilen elektro-motorischen Applikationen. Seit der Gründung hat Morat Swoboda Motion erfolgreich Aufträge im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich in den Geschäftsfeldern E-Bike und E-Automotive akquiriert. Aufgrund der hohen Volatilität im Bereich der E-Mobilität ist in diesem Jahr jedoch ein Großteil der geplanten Umsätze ausgeblieben. Neben erheblichen Investitionen wurde nun zusätzlicher Liquiditätsbedarf für das operative Geschäft notwendig, der nicht mehr gedeckt werden konnte.
Morat Swoboda Motion beschäftigt aktuell 90 Mitarbeiter, davon 20 in Löffingen (Entwicklung, Konstruktion und Vertrieb) und 70 am Produktionsstandort in Nowa Ruda, Polen. Alle bereits bestehenden Aufträge von Morat Swoboda Motion sollen weiterhin planmäßig ausgeführt werden. Lösungsansätze zur langfristigen Fortführung der Produktion bei MSM werde man im Zuge des Insolvenzverfahrens bewerten, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Das Traditionsunternehmen
Mit 112 Jahren Erfahrung in der Zahnrad- und Antriebstechnik vereint die Franz Morat Group die Expertise in der spanabhebenden Verzahnungstechnik und der Kunststoff-Spritzgießtechnik unter einem Dach. Das Eisenbacher Traditionsunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben rund 700 Mitarbeiter und betreibt neben dem Stammsitz im Hochschwarzwald Tochterfirmen in den USA, in Polen, in Mexiko und in der Türkei.