Unadingen und das Adventstheater, das einst als Weihnachtstheater begann, gehören seit 1948 zusammen wie Pech und Schwefel. Pech hatte in der dieses Jahr aufgeführten, schwarzen Komödie auch der angeberische Fabrikant, der nach seinem Scheintod vor lauter Aufregung am Ende wirklich tot zusammenbrach – eine Glanzrolle für Lukas Dieterle.

Dazwischen lagen grandiose schauspielerische Szenen, die von Anfang an zu Lacherfolgen führten, und dies trotz des tiefschwarzen Humors, mit Toten und Scheintoten, mit Familiendramen, ja selbst mit einer Gothic-Szene. Martina Egy und Martin Engesser verkörperten diese alleine schon durch ihr Erscheinungsbild – leichenblass, in Schwarz gekleidet, mit Totenkopf und Kreuz.

Doch von Anfang an: Im Beruf des Bestatters plagten Gerd Speck (wunderbar von Martin Netz in Szene gesetzt) Schulden und Zukunftsängste, welche durch die Gerichtsvollzieherin (Jasminka Wenzinger) noch verstärkt wurden. Da konnte auch die geschäftstüchtige und ideenreiche Ehefrau (Uschi Engesser) nicht helfen. So kam das unmoralische Angebot des Fabrikanten gerade recht. Er wollte sich von seiner reichen Ehefrau (Isabel Oschwald) trennen, um mit seiner Geliebten (Franziska Netz) in die Schweiz zu ziehen. Also sollte man gemeinsam seinen Tod vortäuschen. Die Inszenierung war perfekt, zumal der unterwürfige, an Schluckauf leidende Mitarbeiter (Sven Egy) nicht nur die Leichenblässe zauberte, sondern den Chef auch mit K.-o.-Tropfen ruhigstellte. Doch dann verschwand die angebliche Leiche, als die Ehefrau und die Affäre des Fabrikanten (Walburga Koßbiel) Abschied nehmen wollten.

Die Besucher hatten während der 150 Minuten des Stücks viel zu lachen. Am Ende erhielten nicht nur zehn Schauspieler, die wirklich Tolles geleistet hatten, und die langjährige Regisseurin Carola Netz begeisterten Applaus. Dank galt auch der Maskenbildnerin Andrea Sättele, den Tontechnikern sowie dem Kirchenchor und den Landfrauen, die die Bewirtung übernommen hatten.