Zuerst bemerkte der Reitverein Mönchweiler am Freitag das Malheur: Auf der rückwärtigen Seite des Reitstalls hatten die Täter zwei Doppelglasscheiben ins Visier genommen. Zum Glück, so Vorsitzende Nicole Kühling, hatten die kleinen Metallkugeln nur die jeweils äußere von zwei Glasscheiben durchschlagen. Hinter den Scheiben standen nämlich Pferde in ihren Boxen. Man gehe davon aus, dass die Beschädigung in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, also in der Nacht vom 14. auf 15. Januar, erfolgt ist, so Nicole Kühling weiter. Abends seien die Scheiben noch ganz gewesen. Als um vier Uhr morgens der Stallarbeiter die Fenster der Pferdeboxen öffnen wollte, fand er deren Scheiben beschädigt vor.

Rund um die Hütte des Motorradclubs Mönchweiler ist nahezu jedes Fenster von Unbekannten beschossen worden. Löcher in den Scheiben und ...
Rund um die Hütte des Motorradclubs Mönchweiler ist nahezu jedes Fenster von Unbekannten beschossen worden. Löcher in den Scheiben und lange Rissen sind die Folgen.

Aufgerüttelt von der Meldung des Reitvereins, schauten in den Folgetagen die Verantwortlichen der anderen Vereine in der Nähe des Reitstalls bei ihren Vereinsheimen nach und fanden zu ihrem Entsetzen ähnliche Schäden vor. Weil die Gebäude derzeit aber nicht genutzt werden, können sie den in Frage kommenden Zeitraum für die Vorfälle nicht so genau eingrenzen. Die fünf betroffenen Vereinsheime liegen alle im Bereich zwischen der Mönchweiler Wohnbebauung und dem Wald in Richtung Königsfeld, allerdings nicht an einer gemeinsamen Straße. Um die Vereinsheime zu erreichen, mussten die Täter teilweise durch tiefen Schnee stapfen.

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Die Polizei geht davon aus, dass die Täter die Scheiben beschossen haben, bestätigt Polizeisprecher Dieter Popp. Dies könnte nach derzeitigem Ermittlungsstand mit einer Schleuder oder einem anderen Schussgerät geschehen sein.

Glück im Unglück: Das Gebäude gehört der Gemeinde

Auf dem Gelände des Fußballclubs beschädigten die Unbekannten die Tür und sage und schreibe sieben Fenster der Umkleidekabinen. Vorsitzender Matthias Storz sagt: „Ich kann nicht begreifen, warum jemand so etwas tut. Für mich ist das völlig unverständlich.“ Glück im Unglück hat der Verein, weil der Gebäudeteil mit den Umkleiden im Eigentum der Gemeinde ist. Der finanzielle Schaden trifft deshalb nicht den Fußballclub. Dennoch fühlt sich der Verein angegriffen. „Die Taten fanden auf unserem Gelände statt und wir sind die Nutzer der Umkleiden. Die Vorstellung, dass da jemand unterwegs ist und auf unserem Gelände rumschießt, macht mich sehr betroffen. Deshalb ist für uns klar, dass wir uns an der ausgesetzten Belohnung auf jeden Fall beteiligen“, so Matthias Storz.

Teilweise liegen in den Fenstern beim Motorradclub noch die kleinen Stahlkugeln, mit denen die unbekannten Täter auf die Scheiben ...
Teilweise liegen in den Fenstern beim Motorradclub noch die kleinen Stahlkugeln, mit denen die unbekannten Täter auf die Scheiben gezielt haben.

Auch das Vereinsheim des Motorradclubs Mönchweiler ist stark beschädigt. „So wie es aussieht, wurde auf unsere Fenster mit einer Luftdruckwaffe geschossen“, vermutet der Verein auf seiner Facebookseite. „Letzte Woche war noch alles in Ordnung und jetzt haben wir sechs kaputte Fenster“, so die frustrierende Zusammenfassung der Schäden. Glimpflicher sind die Eisstockschützen davongekommen: Hier ist lediglich ein Fenster am Kellereingang betroffen.

„So etwas kann man nicht tolerieren“

Am Vereinsheim des Tennisclubs wurden die Glasscheiben zweier Setzkästen für die Platzbelegung beschädigt. Die Scheiben seien in tausende kleine Einzelteile zersplittert, beschreibt Vorsitzender Willy Storz den Schaden. Auch er ist wütend auf die Täter. „Egal, ob das Jugendliche im Coronafrust waren oder ob andere ihr Unwesen getrieben haben, so etwas kann ich auf keinen Fall tolerieren“, sagt der Vorsitzende.

Ärger und finanzieller Schaden

Bürgermeister Rudolf Fluck stellt klar: „Diese Taten sind kein Kavaliersdelikt. Das ist durch nichts zu entschuldigen. Da muss man mit aller Härte durchgreifen.“ Finanziell dürften die Vereine auf ihren Schäden sitzen bleiben, so der Bürgermeister weiter, denn Versicherungen zahlen Glasschäden wohl nur in absoluten Ausnahmefällen. Die Vereine trifft das doppelt, denn aufgrund der Pandemie sind ihnen in den vergangenen Monaten nahezu alle ihre Einnahmemöglichkeiten weggebrochen. Zum Ärger bleibt deshalb auch der finanzielle Schaden.