Mönchweiler/Niedereschach/Dauchingen Der gemeinsame Ortsverein der SPD für Mönchweiler, Niedereschach und Dauchingen nahm sich bei seiner Hauptversammlung in der Gaststätte „Löwen Döner“ in Mönchweiler jetzt Themen wie dem Dorf von morgen und möglichen Beteiligungsformen an. Zu Gast bei der Versammlung waren neben den Mitgliedern und interessierten Gästen auch Nicola Schurr, der Kandidat der SPD für die Landtagswahl im Wahlkreis Villingen-Schwenningen, und Julius Redling, der bislang letzte Abgeordnete der SPD des Wahlkreises. Er gehörte dem Landtag über ein Zweitmandat von 1986 bis 2001 an.
Nicola Schurr sei „ein junger Mann mit vielfältigen Themen und reichlich Engagement im Sozialen“. Er sei „ein starker Typ“, der sich neben vielen anderen Bereichen als Stadt- und Kreisrat in das politische Geschehen in der Region einbringe, stellte Ortsvereinsvorsitzende Sabine Roth den jetzigen Kandidat vor. Mönchweiler werde „im Landkreis immer gerne als Vorzeigekommune beim Thema Beteiligung“ genannt, so Nicola Schurr. Gleichzeitig sei auch der Rote Löwen in St. Georgen als solches zu sehen, betonte er. Darüber hinaus sei aber auch die Einsamkeit ein wichtiges und im Bezug auf die Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein oft vergessenes Thema.
Sabine Roth stellte fest, in Mönchweiler habe man „die ältere Generation ganz gut ins Blickfeld genommen“. Ihre Bedürfnisse „weniger gut artikulieren könnten aber oft die Jüngeren“. Nicola Schurr schlug darauf den Bogen zum Vereinssterben. Früher hätten „Vereine ganz viele aufgefangen“, stellte er fest. Aus dem Bereich der Doppelstadt hatte er aber auch Beispiele parat, wie man neue Gruppierungen und Vereinsaktivitäten schaffen kann. Weiter spann sich die rege Diskussion um die Möglichkeit, Kinder und ihre Familien für ein Mitwirken in Vereinen zu begeistern, um die Möglichkeiten und Folgen der Ganztagsschule auch im Grundschulbereich. Julius Redling brachte letztlich etliche an diesem Abend gemachte Feststellungen auf den Punkt: „Egal ob für das Haupt- oder Ehrenamt, Geld ist immer ein Problem. Die Frage ist: Wie positioniert sich die Gesellschaft? Wofür möchte sie stehen? Wofür möchte sie Geld ausgeben? Und letztlich: Welche Kräfte setzen sich in der Politik durch?“
Ortsvereinsvorsitzender Thorsten Fitzon, im vergangenen Jahr als Ersatzkandidat in den Gemeinderat von Mönchweiler eingezogen, berichtete von seinen Erfahrungen im ersten Jahr im Gremium. Dass man die Dringlichkeit der Schulsanierung zwar spüre, ihr aber mit dem gefassten Haushaltsbeschluss nicht gerecht werden könne, falle ihm immer noch schwer zu akzeptieren. Auch hadert Thorsten Fitzon mit dem „berühmten Vorsprung eines Bürgermeisters im Amt“. Er kritisierte, dass vor allem die Vorlagen zur Haushaltsberatung nur kurz vor der Sitzung mit dem Hinweis auf die allgemeine Weltlage angepasst wurden. „Ich würde gerne umfassender mitdiskutieren, das war aber nicht möglich, weil nicht rechtzeitig informiert wird“, sagte Thorsten Fitzon. Froh sei er, dass das Thema Sozialraumentwicklung in der Gemeinde eine große Rolle spiele. Klar fordert er aber auch, das Thema Schulsanierung und -erweiterung „in seiner Dringlichkeit weiter zu verfolgen“.
In ihrem Jahresbericht für den Ortsverein blickte Vorsitzende Sabine Roth auf eine „aktive Zeit“ zurück, die geprägt gewesen sei vom Aus der Ampelregierung. Das Wahlergebnis von 16,4 Prozent empfinde sie „als Desaster“. Sehr gut sei aber, dass Derya Türk-Nachbaur den Einzug in den Bundestag wieder geschafft habe.
In den Gemeinden wolle man als Ortsverein weiter „präsent und ansprechbar sein“ und Nicola Schurr im Landtagswahlkampf unterstützen. Dieser erklärte dann auch gleich seine Unterstützung für den Ortsverein und kündigte an, beim Kinderferienprogramm am 23. August mit anpacken zu wollen.