Mönchweiler – So einmütig ging es bei den Versammlungen des Fußballclubs Mönchweiler in der Vergangenheit nicht immer zu. Gestützt von einer großen Zahl aktiver Spieler, die zur Versammlung gekommen waren, beschloss die Mitgliederversammlung die vom bisherigen Vorstand eingebrachte neue Satzung. Wesentliche Änderung ist die künftige Zusammensetzung des Vorstandes.
Neben einem Sprecher des Vorstandes besteht der geschäftsführende Vorstand künftig gleichberechtigt aus einem Vorstand Sport, einem Vorstand Verwaltung, einem Vorstand Finanzen, einem Vorstand Technik und Liegenschaften sowie einem Vorstand Vereinsheim und Veranstaltungen. Jedem dieser sechs Vorstände sind, mit Ausnahme des Vorstandssprechers, bis zu drei Bereichsleiter zugeordnet.
„Viele Menschen haben, neben Familie und Beruf, nur eingeschränkt Freiraum, um sich ehrenamtlich zu engagieren. Wir möchten diese Herausforderungen gerne proaktiv angehen“, so Lukas Lehmann. Als stellvertretender Vorsitzender des Fußballclubs Mönchweiler leitete er in den vergangenen Monaten seit dem überraschenden Rücktritt des Vorsitzenden Matthias Storz die Geschicke des Vereins. Um die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen, habe man für den Vorstand ein an die Vereinsstruktur des FC Mönchweiler angepasstes Mehrspartenmodell entwickelt.
Das Modell biete vor allem zwei große Vorteile, erläuterte Lukas Lehmann vor der Abstimmung. Erstens könne der Verein die erfreuliche Situation nutzen, im Moment breit aufgestellt zu sein und die Verantwortung damit auf viele starke Schultern zu verteilen. Außerdem werde es voraussichtlich in diesem Modell leichter gelingen, „die Vorstandsebene auch künftig adäquat zu besetzen“. Gerade die Positionen des ersten und zweiten Vorstands würden bisher aufgrund der allumfänglichen Verantwortung und des schwer abschätzbaren Zeitaufwands viele potenzielle Ehrenamtler abschrecken.
Diskussionsbedarf zum Satzungsvorschlag oder auch Fragen gab es in der Mitgliederversammlung keine. In geheimer Abstimmung wurde die notwendige Zweidrittel-Mehrheit durch die 42 Stimmberechtigten deutlich übertroffen. Bei einer Nein-Stimme und zwei ungültigen Stimmen wurde die Satzungsänderung angenommen.
Entschuldigung von Storz
Auch die in der Folge anstehenden Wahlen verliefen flott und einvernehmlich. Matthias Storz, der vor einigen Monaten nach einer höchst emotionalen Wortmeldung bei einer Sitzung des Gemeinderates sein Amt als Vorsitzender überraschend hingeworfen hatte, nutzte zuvor die Hauptversammlung, um sich nochmals umfassend zu entschuldigen. Er habe sich von Emotionen leiten lassen und dadurch dem FC geschadet und Vertrauen gebrochen, erkannte er. „Das tut mir unendlich leid. Ich möchte Euch versichern, dass ich aus meinen Fehlern gelernt habe“, so Matthias Storz. Bürgermeister Rudolf Fluck, in der Sitzung des Gemeinderates einer der Adressaten der erhobenen Vorwürfe, zollte Matthias Storz in der Versammlung für diese Entschuldigung seinen Respekt.
Großes Bedauern herrscht beim FC Mönchweiler über die Vertragsauflösung mit Vereinskoordinator Patrick Haas zum Sommer. Als Spielertrainer, in der Koordination der Vereinsarbeit und bei der Erstellung eines Jugendkonzepts habe er tolle Arbeit für den Verein geleistet, berichtete Lukas Lehmann. Der Verein sei so professioneller und erfolgreicher geworden. Die Schaffung der Stelle war dank mehrerer Sponsoren möglich geworden. Patrick Haas selbst bezeichnete seine Zeit beim FC Mönchweiler als eine „tolle und sehr prägende Zeit“. Als Spielertrainer hofft er, mit der ersten Mannschaft den Klassenerhalt zu schaffen. Die derzeit fehlende Breite der Mannschaft lasse das Team allerdings stagnieren, bedauert er. Ein Trainerwechsel könne neuen Wind in die Mannschaft bringen. Zuschauer, Spieler und Trainerteam forderte er auf, an einem Strang zu ziehen. Für die Zukunft sei „die Jugendarbeit der Schlüssel für alles“. Mit der Trainerausbildung sowie auch der Kooperation mit der Schule und der Werbung im Kinderhaus gehe man hier den richtigen Weg.
Mit diesen zwei Kernthemen der Versammlung war im Clubheim des FC Mönchweiler die Liste der angesprochenen Themen allerdings bei Weitem noch nicht erledigt. So konnte Lukas Lehmann der ersten und zweiten Mannschaft der Spielgemeinschaft mit dem FC Viktoria Peterzell zum Klassenerhalt der vergangenen Saison gratulieren. Überhaupt laufe „die Zusammenarbeit mit Peterzell exzellent“, so Lukas Lehmann. Sie sei ein Paradebeispiel für gelungene Vereinskooperation. Ebenfalls viel Lob hatte er für die Jugendabteilung unter Thomas Gieracz und Philipp Mäuer parat. Sie entwickle sich prächtig, so der stellvertretende Vorsitzende.
Zudem berichtete er von einigen Investitionen des Vereins in die Infrastruktur des Sportgeländes. Renovierungen im Vereinsheim, die Errichtung von zwei Garagen, Elektroarbeiten, die Anschaffung eines Markierwagens und dank der Unterstützung durch die Gemeinde auch der Kauf eines Mähroboters wurden hier genannt.
Von der Reihe der zu ehrenden Mitglieder war in der Versammlung nur Jonas Wohlgemuth anwesend. Er spielt seit 15 Jahren aktiv. Neben dem Spielbetrieb stehen in den kommenden Wochen auf dem Mönchweiler Sportgelände einige besondere Veranstaltungen an. Am Donnerstag, 30. Mai (Fronleichnam), werden hier die Bezirkspokal-Endspiele der Frauen und Männer ausgetragen. Zudem stehen wieder der Schwarzwaldpokal, der AZ-Cup und das Oktoberfest im Terminplan.