Mönchweiler – Die Gemeinde Mönchweiler bezieht ihr Trinkwasser komplett aus eigenen Tiefbrunnen, den Brunnen Wolfsgrube und Bohl, sowie aus der Stehlequelle auf der Gemarkung Stockburg. Von dieser Quelle führen zwei alte Förderleitungen mit einer Länge von rund drei Kilometern zum Hochbehälter im Gewerbegebiet. Das weiche Quellwasser wird im Hochbehälter aufbereitet und mit dem Wasser der Tiefbrunnen gemischt.
Die beiden Zubringerleitungen der Stehlequelle sind 120 beziehungsweise 90 Jahre alt. Sie verlaufen von der Quelle auf der Gemarkung St. Georgen bis ins Groppertal, unterqueren dort Bahnlinie und Brigach und führen weiter durch Wald und Feld bis zum ehemaligen Hochbehälter und schließlich dem neuen Hochbehälter. Die Quellfassung selbst stammt aus dem Jahr 1899; 2001 wurde sie saniert.
Um die Sicherheit der Versorgung mit Trinkwasser auch auf Dauer zu gewährleisten, prüft die Gemeinde Mönchweiler derzeit die Möglichkeit der Erneuerung einer Förderleitung von der Stehlequelle. Das Büro BIT Ingenieure wurde mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt.
Die Nutzung der Stehlequelle hat einen großen Vorteil: Sie schüttet sehr weiches Wasser, und die Förderung des Wassers kommt ohne Energie aus, das heißt, das Wasser muss aufgrund der Höhenlage der Quelle nicht gepumpt werden. Zwei Varianten der Sanierung seien unter Berücksichtigung der Topografie, von Biotopen und technischen Hindernissen wie Straßen und Bahn denkbar, so Ingenieurin Charlotte Braxmeier vom Büro BIT Ingenieure. Eine Variante orientiert sich im Wesentlichen am Streckenverlauf der Bestandsleitung. Variante zwei wäre rund 400 Meter länger und würde Biotope sowie Waldflächen umgehen.
Bei den entstehenden Kosten habe man sich an der Obergrenze orientiert, so das Ingenieurbüro. Variante eins wird mit knapp 1,6 Millionen Euro, Variante zwei mit 1,75 Millionen Euro kalkuliert.
Für die Stehlequelle hat die Gemeinde Mönchweiler eine Entnahmegenehmigung von 2,5 Litern pro Sekunde. Im Regelbetrieb betrage die Entnahme aber tatsächlich und problemlos 4,5 Liter pro Sekunde, stellt Charlotte Braxmeier fest, wobei die Möglichkeit der Entnahme sogar auf 7 Liter pro Sekunde dimensioniert sei. Die Schüttung der Stehlequelle sei jahreszeitlich stark schwankend, so Charlotte Braxmeier weiter. Messungen ergaben eine Schüttung zwischen knapp vier bis zu maximal 24 Litern pro Sekunde. Die Ingenieurin empfiehlt deshalb zusätzlich zur Sanierung der Förderleitung eine Anpassung der Genehmigung auf die tatsächliche Entnahmemenge.
Während des Baus der neuen Förderleitung würde die Bestandsleitung in Betrieb bleiben. Der Bau würde auf mehrere Abschnitte aufgeteilt.