Mönchweiler – Durch die Erstellung eines Bedarfsplans hat sich die Gemeinde Mönchweiler einen Gesamtüberblick über den Zustand der Freiwilligen Feuerwehr verschafft und gleichzeitig eine Richtschnur für deren Entwicklung festgelegt. Dabei geholfen hat ein externes Büro, die Firma LÜLF+ Sicherheitsberatung. Das Ergebnis lässt sich knapp zusammenfassen: Personal- und Ausbildungsstand sind sehr gut, die Einsatzbereitschaft ist sowohl tags als auch nachts gegeben, aber der Fuhrpark ist zu alt und das Feuerwehrhaus entspricht in vielen Belangen nicht mehr den heutigen Anforderungen an ein notwendiges Raumangebot und die erforderlichen Sicherheitsstandards.

„Mönchweiler hat im Verhältnis zur Wohnbebauung ein relativ umfangreiches Gewerbegebiet. Da muss die Feuerwehr auf einiges gefasst und dafür auch gewappnet sein“, stellte Thomas Raible vom beauftragten Büro am Donnerstagabend in der Sitzung des Gemeinderates fest. Auch die Verkehrsachsen durch die Gemeinde würden ein gewisses Gefahrenpotenzial bergen. Bereits im November wurde der Bedarfsplan dem Gemeinderat in einer Klausurtagung vorgestellt. Jetzt galt es, ihn in öffentlicher Sitzung zu beschließen. Das erfolgte dann auch einstimmig. Dabei bekundeten etliche Gemeinderäte und auch Bürgermeister Rudolf Fluck den hohen Stellenwert der Wehr in der Gemeinde.

Sorgenkind der Gemeinde ist das Feuerwehrgerätehaus. Zwar sind auch die zwei Löschfahrzeuge in die Jahre gekommen, doch zumindest für eines ist bereits ein Ersatz in Auftrag gegeben. Das altehrwürdige Gerätehaus wurde in der Vergangenheit schon mehrfach umgebaut, um es an die Bedürfnisse der Feuerwehr anzupassen. Jetzt dürfte die Grenze des im alten Gebäude Machbaren erreicht sein. Die Liste der Mängel ist lang. So würden zeitgemäße Löschfahrzeuge nur noch als besonders teure Sonderanfertigungen in die vier Fahrzeugboxen passen. Abstände neben und hinter den Fahrzeugen unterschreiten schon jetzt teilweise deutlich die Anforderungen der Unfallverhütungsvorschriften. Ebenso besteht durch unterschiedliche Höhen des Hallenbodens erhöhte Unfallgefahr. Es fehlt eine Absauganlage. Der Umkleidebereich ist nicht ausreichend von der Fahrzeughalle getrennt. Eine Schwarz-Weiß-Trennung für verrußte Einsatzkleidung fehlt ebenso wie eine Duschmöglichkeit. In Anbetracht der steigenden Zahl von Feuerwehrfrauen in der Gemeinde ist eine Geschlechtertrennung nur teilweise möglich. Aktuell dient das Büro des Kommandanten den Frauen als Umkleideraum.

Gefahr bei An- und Abfahrt

Sorge bereitet auch die Zu- und Abfahrt zum Feuerwehrhaus. Anfahrende alarmierte Einsatzkräfte und Besucher des Rathauses könnten hier mit ausrückenden Einsatzfahrzeugen kollidieren, so die Analyse. Die Anzahl der in unmittelbarer Umgebung des Feuerwehrhauses vorhandenen Parkplätze ist problematisch. Zumindest die Zu- und Abfahrt könnte kurzfristig geklärt werden, kündigte Hauptamtsleiter Sebastian Duffner an. In Kürze werde bei einer Verkehrsschau die Schaffung einer Einbahnregelung ums Rathaus geprüft. In unmittelbarer Nachbarschaft des Feuerwehrhauses wurde der Gemeinde Mönchweiler jetzt der Kauf eines Grundstücks mit bestehendem Einfamilienhaus angeboten. Einstimmig beschloss der Gemeinderat nach kurzer Diskussion, dem Kauf zuzustimmen. Das Grundstück oder zumindest ein Teil davon könnte dazu beitragen, dass der bisherige Standort des Gerätehauses auch künftig für ein solches genutzt werden kann. Ein Umbau scheint allerdings nicht denkbar. Einzig ein Abriss mit anschließendem Neubau wäre denkbar, so der Bürgermeister. Übergangsweise müsste die Feuerwehr dann in den Bauhof und dieser mit seinen Fahrzeugen in ein Zelt umziehen.

Der Standort in der Hindenburgstraße habe im Gegensatz zu einem Standort beispielsweise im Gewerbegebiet den Vorteil, dass die Feuerwehr in der Gemeinde optisch präsenter sei, so Fachmann Thomas Raible. Außerdem sei der Weg zum Standort im Falle einer Alarmierung kürzer. Wo die Feuerwehr künftig beheimatet sein soll, das wird wohl den künftigen Gemeinderat noch intensiv beschäftigen.