Niedereschach/Dauchingen – Bei der Landeskirche Baden stehe an allen Ecken und Enden wirklich alles auf dem Prüfstand. Das bedeute: weniger Geld ausgeben, weniger Personal und weniger Gebäude, skizzierte Dekan Wolfgang Rüter-Ebel bei der Gemeindeversammlung in Niedereschach. Für Dauchingens Kirchengemeinde gebe es kein Geld mehr. Für Niedereschach schon. Teams sollen die Kirchenältesten ersetzen – bringt diese Idee den Kollaps?
Geplant sei neben anderem, den Kirchenbezirk Villingen, zu dem auch die Jakobusgemeinde gehört, in drei Kooperationsräume einzuteilen, wobei alle Pfarrer dieser Kooperationsräume ein Team bilden. Ein Impuls aus dem Kirchenbezirk sei es, mit Blick auf die am ersten Advent anstehenden Wahlen die Ebene der Kirchenältesten aufzuheben. Statt der Kirchenältestengremien, so die Idee, könnten Teams vor Ort gebildet werden, die sich darum kümmern, dass das bisherige Gemeindeleben vor Ort erhalten bleibt. Es gehe also nur um die Gremien und das wäre dann der Kirchengemeinderat, in dessen Arbeit und Entscheidungen bereits jetzt vier Vertreter aus der Jakobusgemeinde eingebunden seien.
Einige der Versammlungsteilnehmer äußerten große Bedenken, ob dies gut gehen kann. Sie plädierten dafür, am Bewährten festzuhalten oder die geplanten Veränderungen zumindest nicht sofort, sondern erst nach und nach zu vollziehen. Zudem befürchten sie, dass ohne gewählte Vertreter vor Ort das bisherige lebendige Gemeindeleben zum Erliegen kommen könnte. Mit Julia von der Hardt wies eine Frau als Mitglied des Ältestenkreises darauf hin, dass das mit den Wahlen für den Ältestenkreis durchaus problematisch sei, da man jetzt Probleme habe, genügend Kandidaten zu finden.
So gehören dem aktuellen Ältestenkreis in der Jakobusgemeinde statt der eigentlich zwölf Mitglieder nur elf an. Und von diesen sei bisher nur bei vier sicher, dass sie weitermachen. „Niemand will ehrenamtlich helfen und Junge kommen nicht nach“, so ihr Eindruck.
Manche Diskussionsteilnehmer befürchten, dass ohne gewählte Vertreter alles unzuverlässiger wird und hinterfragten auch, wer die angedachten Teams vor Ort zusammensuchen werde. Rüter-Ebel wies darauf hin, dass der Vorschlag nur eine Option sei. Letztlich entscheide der Kirchengemeinderat. Einig war man sich, dass es wieder mehr Menschen brauche, die mitmachen, egal, wie die Teams vor Ort am Ende des Prozesses heißen.