Niedereschach/Dauchingen – Endlich ist es soweit: Die Notwasserversorgung für die Gemeinden Niedereschach und Dauchingen auf dem Kappeler Berg konnte jetzt offiziell in Betrieb genommen werden. Die Gemeinden können sich nun gegenseitig mit Wasser versorgen, sollte dies erforderlich sein.
Niedereschachs Bürgermeister Martin Ragg und Dauchingens Bürgermeister Torben Dorn war es vorbehalten, mitten im Herzstück des Drei-Millionen-Projektes im neu erbauten Hochbehälter die beiden Haupthähne aufzudrehen. Dorn schwenkte den Hahn in Richtung Dauchingen, Ragg in Richtung Niedereschach.
Im Beisein der Leiterin des Amtes für Umwelt, Wasser- und Bodenschutz des Landratsamtes Schwarzwald-Baar, Maria Fridrich, des Ideengebers für das Großprojekt, Dominik Bordt von den Bit-Ingenieuren, Niedereschachs Ortsbaumeister Hartmut Stern, Dauchingens Rechnungsamtsleiter Stefan Reiser, Niedereschachs Wassermeister Reiner Schütz und dessen Stellvertreter Adrian Bayer bezeichneten die beiden Bürgermeister das Projekt als „weiteren Meilenstein unserer interkommunalen Zusammenarbeit“. Dauchingen hat 1,2 Millionen, Niedereschach 1,8 Millionen Euro in das Großprojekt investiert. Besonders dankten Dorn und Ragg dem Regierungspräsidium Freiburg und dem Land für den gewährten Zuschuss in Höhe von 25 Prozent. Die Verdienste von Maria Fridrich für die Unterstützung durch deren Amt sowie Dominik Bordt für die Gesamtleitung wurden gelobt. Ragg bezeichnete mit Blick auf das Großprojekt Dominik Bordt als „Vater des Gedankens“. Zudem dankte Ragg Wassermeister Reiner Schütz, dessen Stellvertreter Adrian Bayer und Ortsbaumeister Hartmut Stern und allen beteiligten Firmen für die gelungene praktische Umsetzung. Dorn, Ragg und Fridrich erinnerten zudem an den Masterplan Wasserversorgung Baden-Württemberg des Ministeriums für Umwelt, Klima- und Energiewirtschaft.
Mit dem Masterplan wird untersucht, wie die öffentliche Wasserversorgung für die Folgen des Klimawandels gewappnet ist und wie sie sich zukunftsfähig aufstellen muss. Mit dem nun fertiggestellten Projekt Notwasserversorgung sehen sich die beiden Bürgermeister der Zeit voraus. Dies konnten Dominik Bordt und Maria Fridrich bestätigen. Im gesamten Schwarzwald-Baar-Kreis gebe es noch keine vergleichbare Blaupause. Selbst die Kommunalaufsicht, die bei der Vertragsausgestaltung zwischen den beiden Gemeinden eingebunden war, musste dies feststellen.
Dominik Bordt ging auf technische Einzelheiten der Anlage sowie auf die Funktionsweise ein und hob dabei die beiden, nach einem erst vor 15 Jahren entwickelten neuartigen Verfahren vor Ort verschweißten, nur aus drei Millimeter dicken Außenwänden bestehenden und jeweils 30 Kubikmeter fassenden Edelstahlbehälter hervor, deren Reinigung er mit Blick auf die üblicherweise verwendeten Stahlbetonbehälter zudem als „einfach und genial“ bezeichnete.
Eine Lanze brach Dominik Bordt, bezogen auf seine beruflichen Erfahrungen, für kleine Kommunen wie Niedereschach und Dauchingen, die bei der Umsetzung derartiger Großprojekte sehr viel flexibler und schneller agierten als große Städte. „Die Leistungsfähigkeit kleiner Kommunen wird oft unterschätzt, dabei funktioniert in kleinen Gemeinden manches besser als in der Stadt“, so die Überzeugung von Bordt.