Niedereschach – Nachdem sich im Jahr 2022 die interkommunale Wirtschaftsförderung EGON der Gemeinden Deißlingen, Dauchingen und Niedereschach neu aufgestellt hat und seither mit dem Steinbeis-Transferzentrum, Wirtschaft, Gründung, Kommune zusammenarbeitet, berichtete in der jüngsten Gemeinderatssitzung der Leiter, Wolfgang Müller, über den aktuellen Sachstand bei der Entwicklung der Wirtschaftsförderung.
Müller begann zunächst mit der Vorstellung der Mitarbeitenden, dem neben seiner Person als Leiter Jörg Gressenbuch und Patricia Hofmeier sowie zusätzlich noch aus einem erweiterten Kreis Ralf Stolarski, Suzana Krsticevic und Marcel Reiner angehören. Als Aufgabengebiete für beide Teams wurden in erster Linie Kernthemen wie die Existenzgründungen genannt, zwischenzeitlich aber auch weitere Aufgabengebiete wie die Unterstützung von Bestandsunternehmen. So seien in den letzten beiden Jahren Fördersummen von rund 200.000 Euro akquiriert worden. Müller dazu: „Wenn die Firmen mehr fragen würden, würden sie auch mehr Geld kriegen.“ Zur Zeit liefen allein drei Gründungsaktivitäten in Niedereschach, dazu kämen insgesamt zehn in den anderen Kommunen.
Als weitere wesentliche Tätigkeitsfelder nannte Müller neben Technologierecherchen die Vermittlung von Expertisen und Marktexperten. Einen wesentlichen Aspekt stellt dabei die Vermittlung von Fachkräften dar, auch das ureigenste Interesse jeder Gemeinde betreffend, die ärztliche Versorgung oder die Kindertagespflege zu optimieren. So wie bei der Firma Jerger in Niedereschach, wo in der Tagespflege „Crescendo“ mit zwei Kindertagespflegepersonen Plätze für bis zu sieben Kinder im Alter von null bis 14 Jahren eingerichtet werden konnten. Ein anderes Beispiel ist Dauchingen: Dort habe die Gemeinde mit dem Kauf des Pfarrhauses die Unterbringung von zwei Tagespflegeeinrichtungen ermöglicht.
Das Angebot „Go EGON Go“ stehe mittlerweile für eine Mikrofinanzierung für Gründungen und Nachfolge mit einer Projektförderung als Festbetragsfinanzierung. Existenzgründer können mit einem Kapitalbedarf bis zu maximal 9000 Euro je Gründungsvorhaben gefördert werden – bei einem Gesamtbudget von 100.000 Euro.
An Veranstaltungen bietet die Wirtschaftsförderung Gründungstage an. Die EGON-Unternehmensbefragungen nannte Müller als weiteren Schwerpunk, mit dem Ziel, Handlungsempfehlungen an die Unternehmen zu erstellen. Dabei gehe es um den regelmäßigen Austausch zwischen Unternehmen und EGON und die Förderung der Vernetzung herzustellen. So etwa in den Bereichen wie Unterstützung der Eigenverantwortung der Unternehmen, Neudefinition des Standorts, Informationsvermittlung zu externen Themen wie auch Prüfung der Gesundheitsversorgung, Verbesserung der Internetinfrastruktur, die Verbesserung der Bedingungen für betriebliche Ausbildung sowie den Ausbau der Kinderbetreuung
„Das, was wir bisher gemacht haben, machen wir weiter“, so das Schlusswort von Projektleiter Müller. Ein Ausblick auf die weiteren geplanten und anstehenden Projekte wie die Schwerpunktsetzung in Zukunft, die Nachfolgeregelung in Firmen, die Gründerfreundlichkeit der Kommunen oder auch Sprechstunden zum Thema Digitalisierung und KI stehen bevor. Nachwuchsförderung in Unternehmen, die Suche von Fachärzten für den Wirtschaftsraum sollen weitere Ziele sein.
Müller vergaß auch nicht zu erwähnen, dass an diesem Abend mit Bürgermeister Martin Ragg und Walter Pankoke zwei EGON-Urgesteine im Raum seien, die mit den Anstoß zu diesen Gründungsinitiativen gegeben hätten. Es sei in der Folge gelungen, auch bei europäischen Wettbewerben wie dem Preis für die gründerfreundliche Kommune ausgezeichnet zu werden. Dies wiederum habe zu weiterer Aufmerksamkeit für die Initiative gesorgt. Laut Müller sei auch das Wirtschaftsministerium in Baden-Württemberg so auf die Organisation aus dem Süden des Landes aufmerksam geworden.