Niedereschach – Endzeitstimmung beim Kindergartenverein in Kappel. Zu seiner voraussichtlich vorletzten Jahreshauptversammlung hatten sich am vergangenen Montagabend unter der Leitung der Vorsitzenden Stefanie Schwarzeit zahlreiche Vereinsmitglieder, Eltern und Erzieherinnen eingefunden, denn schließlich ging es in der Sitzung um die Abstimmung im Rahmen einer Betriebsänderung, nach der der Kappeler Kindergarten zum 1. Januar 2025 in die Obhut der Gemeinde Niedereschach übergehen soll.

Aber letztendlich war diese Abstimmung, in der sich die Stimmberechtigten mehrheitlich für den Übergang der Trägerschaft an die Gemeinde aussprach, eher eine Formalität, denn die Eltern seien in verschiedenen Elternabenden bereits umfassend informiert worden, der neue Betreibervertrag bereits zu Papier gebracht und die Personalgespräche soweit alle geführt, so dass alles problemlos eins zu eins an die Gemeinde übergehen könne, so informierte die Vorsitzende. Die Arbeitsverträge blieben bestehen, es ändere sich lediglich die Trägerschaft.

Auch die Kostenstruktur der Einrichtung werde sich durch die Übernahme nicht maßgeblich verändern. Bereits bisher habe die Gemeinde Niedereschach die nicht erwirtschafteten Kosten des Kindergartenvereins entsprechend dem genannten Betreibervertrag übernommen. Die endgültige Abstimmung solle dann in der nächsten Gemeinderatssitzung erfolgen. Der Sitzungsvorlage ist zu entnehmen, dass der Kindergartenverein Kappel bereits vor einigen Jahren auf die Gemeinde zugekommen sei und berichtet habe, dass es immer schwieriger werde, die Trägerschaft für den Kindergarten in Kappel aufrechtzuerhalten. Der Verein habe dennoch immer wieder eine Möglichkeit gefunden, die Trägerschaft weiterzuführen. Nach neuerlichen Gesprächen habe die Vorstandschaft jedoch nun definitiv erklärt, dass es nun einfach nicht mehr möglich sei, die Trägerschaft weiterzuführen.

Stefanie Schwarzeit betonte, sie finde es sehr schade, dass der Verein nun wahrscheinlich aufgelöst wird, weil sich bis jetzt niemand von den Eltern gemeldet habe, um eventuell einen Förderverein ins Leben zu rufen. Das Interesse dahingehend sei gleich null gewesen, und die Konsequenz daraus sei, dass in der nächsten Generalversammlung die Auflösung des Kindergartenvereins beschlossen werden müsse, weil man keine andere Lösung sehe.

Auch über eine Beitragserhöhung war in der Sitzung noch abzustimmen. Denn bisher seien die Beitragserhöhungen immer so angepasst worden, dass man sich damit näher an die Beiträge der übrigen Ortsteile und der Gemeine annähere. Die vorgestellte Erhöhung für das Jahr 2026 sei nun mit rund sieben Prozent auch nach den Vorschlägen des Landes so bemessen, dass man früher oder später auf denselben Beitrag wie in Fischbach, Schabenhausen und Niedereschach komme. Die Erhöhung wurde, auch wenn es dazu deutliche Gegenstimmen gab, ebenfalls mehrheitlich angenommen.

Von vielen schönen und unvergesslichen Momenten für die Kinder berichtete in ihrem ausführlichen Jahresrückblick Schriftführerin Maritta Käfer, angefangen vom Adventskaffee, Nikolaus und Weihnachtsfeier, dem Betreiben der Teestube beim Adventszirkel der Schule, der Teilnahme an der Landschaftsputzete und dem Oma-Opa-Tag bis zum sicherlich aufregendsten Erlebnis für die Kinder: die erlebnisreiche Waldwoche im Gelände der Easy-Rider im alten Steinbruch und der Ausflug Freizeitpark Allensbach. Dies alles jedoch geprägt von anhaltenden Personalengpässen, bedingt durch Ausfälle, längere Krankheitsfälle und Personalaustritte; das bedeutete, den Kindergartenbetrieb mit dem vorhandenen verbliebenen Personal, allen voran Kindergartenleiterin Amalie Rebmann, aufrechtzuerhalten. Trotzdem habe man im vergangenen Jahr lediglich nur für einen Tag auf Notbetrieb schalten müssen.

In ihrem Kassenbericht konnte Amalie Rebmann mit ordentlichen Summen aufwarten, so mit Gesamteinnahmen von 364.260 Euro, beinhaltend den Zuschuss der Gemeinde von 260.000 Euro, wobei sie sich bei der Gemeinde für die beträchtliche Erhöhung dieses Zuschusses herzlich bedankte, denn sonst wäre es sehr knapp geworden. Dem stünden Ausgaben von 373.344 Euro gegenüber, der Kassenstand betrage 25.972 Euro.

Bei den Neuwahlen für die Restlaufzeit des Kindergartenvereins wurden die zweite Vorsitzende Michaela Hause in Abwesenheit wie auch Kassiererin Amalie Rebmann einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.