Kapitulation im Niedereschacher Rathaus: Gegen die Übermacht von Deifeln, Lehrhexen und Eschach-Schnurris, allesamt vereint unter der Regie von Zunftmeisterin Tanja Bayer, hatten die Bediensteten vom Niedereschacher Rathaus am Schmotzige Dunnschtig nicht die geringste Chance.

Gnadenlos wurde von den närrischen Gesellen Etage für Etage geräumt und die Bediensteten, zuletzt Bürgermeister Martin Ragg, nach unten in den Bürgersaal geschleppt. Dort blieb dem Rathauschef dann nichts anderes übrig, als den symbolischen Rathausschlüssel, seltsamerweise ohne großen Widerstand zu leisten, an Zunftmeisterin Tanja Bayer herauszurücken.

Manche meinten, Ragg sei die Schlüsselübergabe gar nicht schwer gefallen. Zuletzt jedoch raffte sich der Rathaus-Chef doch noch auf.
Er gab dem vereinten närrischen Volk noch drei wichtige Botschaften in die närrische Zeit mit. Die erste Nachricht erging an die Narrenzunft in Form eines Dankeschöns für ihr wundervoll gestaltetes 50-Jahre-Fest.
Die zweite Botschaft ging, begleitet von lautstarken Jubelrufen und dröhnendem Applaus, an die Lehr-Hexen. Mit ihrem schon lange gewünschten Vereinsstüble, direkt gegenüber vom Rathaus, gehe es nun in großen Schritten voran.
Als Drittes bekam die stellvertetende Zunftmeisterin der Deifelzunft, Jasmin Schulz, vom Schultes die Ausgabe Nummer 7 der Niedereschacher Gemeindemitteilungen überreicht. Denn beim Deifelobed habe der Zunftmeister Kai Burger die Gemeinde auf die Schippe genommen, weil anlässlich des Narrenfahrplans zum 50. Jubiläum der Fischbacher Narrenzunft die wichtigste Veranstaltung, der Deifelobed, nicht erwähnt worden sei.

Im aktuellen Narrenfahrplan in der von ihm überreichten Fassung sei das Ereignis auf jeden Fall drin, besänftigte Ragg.

Nach dem närrischen Partygelage im Sitzungssaal zog der Tross der Narrenvereinigung auch schon wieder weiter zur Befreiung der Kinder im katholischen Kindergarten aus dem strengen Regime ihrer Erzieherinnen.

Auch allerletzte Widerstandsnester in den Klassenzimmern der Gemeinschaftsschule wurden gestürmt. Die Schülerinnen und Schüler dankten mit freudigen Tänzen.