Niedereschach-Fischbach – Lange und kontrovers diskutiert worden ist in der jüngsten Sitzung des Fischbacher Ortschaftsrats über die Sanierung des Pausenhofs der Grundschule in Fischbach. Der Hof wurde entgegen aller Zusagen und Erwartungen Anfang Oktober nicht saniert. Der Grund: Der Direktionsleiter der mit dem kostengünstigen Dünnschichtasphaltverfahren beauftragten auswärtigen Firma hat, als die Maßnahme starten sollte und alles vorbereitet war, kurzfristig abgesagt. Er hat auch erklärt, den Auftrag zurückzugeben. Dadurch waren der Ärger und die Enttäuschung bei den Eltern, Schülern und Lehrern riesig.

Ortsbaumeister Hartmut Stern erläuterte in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats Fischbach zunächst die Details dazu, wie sich das alles entwickelt hat. Und er erläuterte auch, wie es nun nach der abgesagten Sanierung weitergehen soll: Vorausgesetzt, der Gemeinderat billigt in seiner Sitzung zusammen mit allen Ortschaftsräten die kurzfristig im Haushaltsplan 2025 im Ergebnishaushalt ausgewiesenen 90.000 Euro, will die Gemeinde im kommenden Jahr Nägel mit Köpfen machen. Dann soll der im Jahr 1963 erbaute und seither unverändert gebliebene Pausenhof der Fischbacher Grundschule von Grund auf hergerichtet werden. Er wolle sich nicht noch einmal „der Häme der Presse“ aussetzen, wenn der Hof nach dem als Provisorium gedachten Dünnschichtasphaltverfahren, wie zu erwarten, trotzdem noch mit Pfützen übersät wäre, sagte Stern. Der Hof habe kaum Gefälle und es sei nun stattdessen geplant, den gesamten Schulhof, inklusive Unterbau, vollkommen neu aufzubauen.

Nach dieser grundlegenden Sanierung, so Ortsbaumeister Hartmut Stern, sollte der Schulhof entgegen der bisherigen Regelung aber auch nicht mehr als Parkplatz genutzt werden können. Insgesamt zwölf Plätze werden für Veranstaltungen in der angrenzenden Bodenackerhalle wegfallen. Lebhaft wurde es in den gut besetzten Zuhörerreihen, darunter etliche Schulkinder, als Stern sich etwas überrascht davon zeigte, dass das Thema plötzlich als so dringlich angesehen werde. Bei der Gemeinde seien nie Unfallmeldungen eingegangen und beim früheren Ortschaftsrat sei die Schulhofsanierung in der Priorisierung nie an vorderster Stelle gestanden.

„Das irritiert mich jetzt“, wunderte sich die als einzige aus dem früheren Gremium verbliebene Rätin Corina Link. Sie habe aus „eigener Verzweiflung“ schon in der vergangenen Legislaturperiode sogar den ganzen Ortschaftsrat auf den Schulhof eingeladen und alle hätten vor Ort bestätigt, dass der Zustand des Hofs „ganz schlimm“ sei. „Seit ich dabei bin, ist die Schulhofsanierung ein Thema, nie wurde Geld eingestellt“, sagte die sich im sechsten Amtsjahr befindliche Ortschaftsrätin.

„Das Thema war schon immer präsent“, wusste Zuhörerin Ramona Bantle aus ihrer Tätigkeit im Schulförderverein (SF) zu berichten. Der SF und darauf wiesen Link und Bantle hin, wollte schon länger einige Spielgeräte auf dem Schulhof aufstellen und warte vor diesem Hintergrund schon mindestens fünf Jahre auf die Sanierung. Was die fehlenden Unfallanzeigen betreffe, die nicht bei der Gemeinde eingegangen seien, erklärte Link: „Ich kenne auf die Schlaglöcher im Schulhof zurückzuführende Knie, die definitiv nicht gut aussahen.“ Zum Glück habe sich noch niemand etwas gebrochen.

Bürgermeister Martin Ragg wies darauf hin, dass es nichts bringe, jetzt die Vergangenheit aufzuarbeiten. Es gelte, den Blick nach vorn zu richten. Die Gemeinde sei gewillt, den Schulhof zu sanieren und gemeinsam sollte man schauen, dass das nächstes Jahr klappt. Als Ortsvorsteher Thomas Bantle den Antrag stellte, der Ortschaftsrat solle abstimmen und die Verwaltung beauftragen, den Schulhof in Fischbach priorisiert zu behandeln und möglichst bald, spätestens aber bis zur nächsten Sitzung des Ortschaftsrats im neuen Jahr ein genaues Datum zu benennen, bis wann die Maßnahme umgesetzt sein wird, reagierte der Ortsbaumeister wenig begeistert. „Ich glaube nicht, dass es dem Ortschaftsrat zusteht, mir einen Termin vorzuschreiben“, so Stern verbunden mit dem Hinweis und um Verständnis dafür bittend, dass Firmen im Asphaltbereich sich nicht um einen Auftrag für 350 Quadratmeter Schulhof reißen. Es müsste sich doch bis zur ersten Sitzung im neuen Jahr wenigstens sagen lassen, wie der Zeitplan aussehe, fasste der Ortsvorsteher erfolglos nach.

Zur Ehrenrettung des früheren Ortschaftsrats bat auch der Amtsvorgänger von Bantle, Peter Engesser, um das Wort und wies darauf hin, dass in der Vergangenheit viel für die Schule in Fischbach getan wurde und dass eben andere wichtige Maßnahmen finanziert werden mussten. Nun wäre in Sachen Schulhofsanierung dem Antrag von Bantle entsprechend ein Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat wichtig. Das sei nicht nötig, befand Bürgermeister Martin Ragg. Die Diskussion habe deutlich gezeigt, wie wichtig dem Ortschaftsrat die Schulhofsanierung sei, und in der gemeinsamen Sitzung mit dem Gemeinderat hätten die Ortschaftsräte schließlich ohnehin die Möglichkeit, falls nötig, noch einmal für das Projekt zu kämpfen. Er fügte bekräftigend hinzu: „Wir stehen voll hinter der Schule in Fischbach.“