Niedereschach Bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung der Vertrag für den Streichelzoo in Kappel mit dem bisherigen Betreiber Roland Heimburger, der den Streichelzoo seit 2005 betreibt, bei einem neuen Tagessatz von 135 Euro pro Tag, den Heimburger für die laufende Unterhaltung und Betrieb des Streichelzoos erhält, um weitere fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2030 verlängert.
Das Thema Streichelzoo nahm Stadtrat Gerhard Rabus zum Anlass, auf eine seiner Meinung nach höchst gefährliche Situation hinzuweisen. Dass sich nämlich unweit des Streichelzoo-Spielplatzes zwei Weiher befinden, die ohne jegliche Sicherungsmaßnahmen wie Zäune oder Absperrungen frei zugänglich seien und somit eine nicht unerhebliche Gefahr für Kinder darstellten, die den Spielplatz benutzen. Hier dürfe die elterliche Aufsichtspflicht nicht die alleinige Sicherheitsmaßnahme sein, vielmehr sei der Betreiber oder Pächter zu den erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen verpflichtet, womit sich auch die Frage nach der Haftung im Falle eines Unfalles stelle.
Der Hinweis des Ortsbaumeisters Hartmut Stern, dass auch die Tiere wie Enten und Gänse in den Teichen im Uferbereich frei laufen wollen, was einer Absperrung oder Einzäunung entgegenstehe, den Rabus wiederum mit der Bemerkung konterte, dass dem Ortsbaumeister die Enten wohl wichtiger seien als die Kinder, führte dann fast zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen den beiden, die der Schultes dann wieder beruhigend auf die Sitzungsvorlage zurückverweisen musste.
Zur Vertragsverlängerung gab es ebenfalls Diskussionen. Bei bisher 120 Euro pro Tag sei der Tagessatz, der an Heimburger gezahlt wird, geringfügig erhöht worden, womit sich die Jahressumme für ihn somit von 43.800 auf 49.275 Euro erhöhe, so Bürgermeister Martin Ragg bei seinen Ausführungen. Seiner Meinung nach völlig zu Recht, denn Roland Heimburger mache bekanntlich sehr viel mehr für den Streichelzoo, als dies gemäß Vertrag notwendig sei und kümmere sich mit viel Leidenschaft um die Einrichtung und die Tiere. Auch im Ortschaftsrat Kappel herrsche die Meinung: Warum etwas verändern, wenn es doch bisher gut funktioniert?
Corina Link hinterfragte hierzu, ob sich diese Vertragsverlängerung mit einer doch nicht unbeachtlichen Geldsumme mit der momentanen Haushaltssperre vereinbaren lasse, was Rechnungsamtsleiterin Melanie Cziep bejahte. Rüdiger Krachenfels brachte seine Verwunderung zum Ausdruck, warum für die vorausgegangenen Ausgaben für die Gewerke überall Angebote eingeholt worden seien, und wieso in diesem Fall bei fast 250.000 Euro Aufwand für den Streichelzoo, die für die nächsten fünf Jahre verplant würden, keine Ausschreibung gemacht wurde. Denn seines Erachtens könnte im Streichelzoo bei etwas mehr Kreativität vieles weitaus attraktiver gestaltet werden, wozu es eben auch mal neue Ideen brauche.
Dem entgegnete der Bürgermeister: Alle, die gesagt hätten, sie machten das besser und günstiger, hätten letztlich „den Bettel wieder hingeworfen“. Und Heimburger habe sich mit seinem Engagement in den letzten Jahren einfach bewährt, und warum solle diese Erfolgsmodell Streichelzoo so nicht fortgeführt werden? Dies sah auch Michael Asal so.