Niedereschach – In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gemeinderat Niedereschach darauf geeinigt, anstelle des ursprünglich vom Sportverein Niedereschach (SVN) erhofften Zuschusses durch die Gemeinde in Höhe von über 279.000 Euro, der im Zuge der Haushaltsberatungen unter den Tisch gefallen war, den SVN bei der Realisierung seines Kunstrasenprojektes mit einem zinslosen Darlehen in Höhe von 50.000 Euro zu unterstützen. Rückzahlbar ist diese Summe in 20 Jahresraten, wobei Rückzahlungen vor Fälligkeit jederzeit möglich sind. Der Beschluss des Gemeinderates erfolgte einstimmig.

In Anbetracht der doch recht stattlichen Kosten, die für dieses Projekt aufzubringen sind, hat der SVN den eigentlich für 2024 geplanten Bau eines Kunstrasenplatzes inzwischen um ein Jahr verschoben. Bereits im Herbst 2023 war das damals noch mit 533.120 Euro veranschlagte Großprojekt von den Initiatoren des SVN mit Finanzierungsplan vor großer Zuhörerkulisse dem Gemeinderat vorgestellt worden, da sich der SVN einen Zuschuss seitens der Gemeinde über 279.000 Euro erhofft hatte, der jedoch der Streichliste im Zuge der Haushaltsberatungen zum Opfer gefallen war.

Seit der Vorstellung des Projektes im Herbst 2023 bis heute hätten mehrere Gespräche zwischen der Verwaltung und der Vereinsführung stattgefunden, wie Bürgermeister Martin Ragg in der Sitzung erläuterte. Aufgrund des großen finanziellen Engagements des Vereins, das Kunstrasenprojekt zu verwirklichen, sowie angesichts der vorbildlichen Jugendarbeit schlage die Verwaltung dem Gemeinderat eine Unterstützung nun in der Weise vor, dass die Gemeinde dem SV Niedereschach ein zinsloses Darlehen mit überschaubaren Rückzahlungskonditionen gewährt.

Die notwendige Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zur Vergabe des geplanten Darlehens liege inzwischen vor, so Ragg weiter Auch weise er vorsorglich darauf hin, dass bei dem geplanten Darlehensvertrag keinerlei Sicherheiten bezüglich eines Zahlungsausfalls seitens des Darlehensnehmers enthalten seien, was bedeute, dass bei einem Zahlungsausfall die rechtlichen Möglichkeiten der Gemeinde sehr eingeschränkt seien.

In der anschließenden Diskussion ging es dann vor allem darum, das Darlehen mit einer Rückzahlfrist von – wie in der Sitzungsvorlage genannt – zehn oder aber 20 Jahren zu versehen. Der Vorsitzende des SVN, Tobias Ganter, habe dies so gewünscht, erklärte Ragg. Der SVN habe ja auch noch weitere Kredite zurückzuzahlen, so der Bürgermeister weiter.

Für den Sportverein wäre es natürlich weitaus vorteilhafter, mit 20 Jahresraten mit einer monatlichen Belastung von 208 Euro und damit rund 2500 Euro pro Jahr zu fahren, was eine geringere Belastung für den SVN bedeute. Bei einer Rückzahlungsfrist von zehn Jahren wären dies 417 Euro im Monat und 5000 Euro im Jahr, so hatte es Rechnungsamtsleiterin Melanie Cziep errechnet.

Rüdiger Krachenfels plädierte dafür, die Rückzahlung des Darlehens als Zeichen des guten Willens auf 20 Jahre zu strecken. Dies sei ein Entgegenkommen seitens der Gemeinde gegenüber dem Sportverein, so argumentierten auch Michael Asal und Markus Dietrich, der aber auch zu bedenken gab, dass bei der momentanen Inflationsrate sich die 20-Jahre-Frist auch entsprechend negativ auf die Finanzen der Gemeinde auswirke.