Niedereschach Bestimmt hat sich der eine oder andere beim Spazierengehen oder Radeln auf dem Kappeler Berg schon gefragt, was sich hinter dem unscheinbaren scheunenartigen Konstrukt, das seit rund einem halben Jahr die Anhöhe zwischen Niedereschach und Kappel ziert, wohl verbergen mag. Nun wurde im Rahmen des traditionellen Frauengesprächs mit Bürgermeister Martin Ragg das Geheimnis gelüftet.

Im Innern des Schuppens, davon konnten sich die Frauen überzeugen, verbirgt sich nichts andere die die Notwasserversorgung für die Gemeinden Niedereschach und Dauchingen. Ein echter „Meilenstein unserer interkommunalen Zusammenarbeit“, so betonte Bürgermeister Martin Ragg, in das Dauchingen 1,2 Millionen und Niedereschach 1,8 Millionen Euro investiert hat. Denn obwohl sich Niedereschach glücklich schätzen könne, auf seine eigene Wasserversorgung mit verschiedenen verlässlichen Quellen zurückgreifen zu können, habe sich vor einiger Zeit schon die Frage gestellt, was wohl bei einem Ölunfall auf der Kreisstraße zwischen Niedereschach und Dauchingen passieren würde, oder was wäre, wenn eine oder mehrere Quellen, die das Wasser für die Gesamtgemeinde liefern, plötzlich mit ihrer Schüttung nachlassen?

Aus diesen Fragen heraus sei in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Dauchingen, die auf ganz andere Wasserbezugsquellen wie die Keckquellen und natürlich die Bodensee-Wasserversorgung zurückgreifen könne, die Idee entstanden, für diese beiden Gemeinde eine eigene Notwasserversorgung auf die Beine zu stellen. Inzwischen habe auch das Land Baden-Württemberg einen sogenannten Masterplan in Sachen Notwasserversorgung erstellt, was Niedereschach und Dauchingen jedoch nicht mehr tangiere. „Wir haben mit unserem Vorzeigeprojekt unsere Hausaufgaben bereits gemacht“, konnte Ragg stolz hervorheben.

Die technischen Details der Anlage sowie die Funktionsweise der beiden nach einem erst vor 15 Jahren entwickelten neuartigen Verfahren vor Ort verschweißten, nur aus drei Millimeter dicken Außenwänden bestehenden und jeweils 300 Kubikmeter fassenden Edelstahlbehälter erläuterte im Detail Wassermeister Reiner Schütz. Auch auf die Überwachung der Trinkwasserqualität und den Verbund der Wasserleitungen von Dauchingen her zum Kappeler Berg mit insgesamt über drei Kilometern Rohrleitung ging Schütz im Detail ein.

Er informierte auch darüber, dass jetzt mit dem neuen Hochbehälter das Niedereschacher Gewerbegebiet ausschließlich aus dem neuen Hochbehälter versorgt werde mit dem Vorteil, dass infolge der Höhe des neuen Hochbehälters auf Druckerhöhungsanlagen, die das Wasser bisher zu den immer höhergelegen Abnehmern gepumpt werden musste , durch den natürlichen Höhenunterschied gänzlich verzichtet werden könne. Genauso gut könnte jedoch, sollte Dauchingen einmal von Wassernot betroffen sein, der Ort problemlos versorgt werden.