Schönwald Der Schönwälder Tourismus kämpft mit sinkenden Zahlen. Die sind auch der schrumpfenden Zahl an Ferienwohnungen und den mangelnden Schneetagen geschuldet. Romina Scherzinger erklärt, warum 2024 dennoch ein recht gutes Jahr war.

Hans-Peter Weis als Vertreter der Hochschwarzwald Tourismus GmbH und Romina Scherzinger vom Standortmarketing präsentierten die Zahlen aus dem Jahr 2024 im Gemeinderat. Sehr vertraut mit den lokalen Gegebenheiten ist Hans-Peter Weis, der auf einige Tatsachen hinwies. So wusste er, dass die Gemeinde seit Jahren mit sinkenden Bettenzahlen kämpft. „Und wenn wir einen schlechten Winter mit nur 21 Schneetagen haben, bleiben die Touristen in dieser Zeit weg. Diese fehlenden Übernachtungen können wir auch in den Spitzenmonaten nicht wieder reinholen, da uns dazu dann die Bettenkapazitäten fehlen“, erläuterte er.

In diesem Umfeld, erklärte Romina Scherzinger, sei 2024 ein recht gutes Jahr gewesen, auch wenn die Zahlen von vor Corona noch nicht ganz erreicht seien. Mittlerweile sei auch die Zahl der Ferienwohnungen geschrumpft, da viele Zweitwohnungen nun Hauptwohnsitze seien. Die verbliebenen aber seien mittlerweile sehr gut und zeitgemäß ausgestattet.

22.690 Ankünfte registrierte man im vergangenen Jahr, 79.880 Übernachtungen entstanden daraus, was eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 3,5 Tagen bedeutet. Zählt man Zweitwohnungen dazu, sind es 23.738 Ankünfte und 132.280 Übernachtungen. Nur noch 1185 (Vorjahr 2023: 1260) Betten standen insgesamt im Jahr 2024 zur Verfügung, die Auslastung betrug 19,11 Prozent. Die besten Monate waren der Juli und der August mit zusammen rund 26.200 Übernachtungen. Die Mehrzahl der Gäste (53 Prozent) nutzten Ferienwohnungen, 34 Prozent zogen Hotels vor, zehn Prozent waren auf Campingplatzen oder in Freizeitheimen. Pensionen und Privatzimmer spielten eine untergeordnete Rolle.

Die Mehrzahl (33,5 Prozent) der deutschen Gäste kam erneut aus Baden-Württemberg, es folgen Nordrhein-Westfalen mit 14 Prozent sowie Hessen mit 7,7 Prozent. Bei den Besuchern aus dem Ausland tauschten Frankreich (19,5 Prozent) und die Niederlande (18 Prozent) die Plätze. Die Eidgenossen und Belgier folgen – und die Spanier, die 2024 gefühlt komplett im Schwarzwald Ferien machten.

Die Zahl ausländischer Gäste hat laut Scherzinger bereits fast wieder das Niveau von 2019 erreicht. Im Naturfreibad wurden 5328 Gäste (Vorjahr 4620) gezählt, was zu Einnahmen von 17.287,50 Euro führte.

Der Skilift Dobel konnte 2024/2025 nur 21 Tage lang genutzt werden, was bei fast 21.261 Euro Personalkosten und Einnahmen von 41.534 Euro vordergründig einen Gewinn von rund 21.300 Euro suggeriert – allerdings stünden da weitere Kosten im Hintergrund, sodass auch der Liftbetrieb bezuschusst werden müsse.

Das Gremium nahm die vorgelegten Zahlen zur Kenntnis. Man darf gespannt sein, wie sich der Tourismus vor allem in den einst so starken Wintermonaten weiter entwickelt. Zugleich legte Harald Hafner den Jahresabschluss der Hochschwarzwald Tourismus GmbH für 2021 vor, der ein Rekord-Minus von 881.187 Euro erbrachte.